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Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas Die Reichsdörfer SULZBACH und SODEN Historische Urkunden und Druckschriften aus dem TAUNUS und FRANKFURT [1436]
Notariatsinstrument für Sulzbach und Soden vom 19. Januar 1436 (Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas (CC BY-NC-SA)
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Notariatsinstrument für Sulzbach und Soden vom 19. Januar 1436

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Beschreibung

Notariatsinstrument, errichtet im Frankfurter Barfüßerkloster: Vor zwei Notaren erschienen Vertreter der Gemeinden Sulzbach und Soden einerseits und der Gemeinde Unterliederbach andererseits. Die Sulzbacher und Sodener erklärten, dass Eberhard von Eppstein, Herr zu Königstein, sie an der Nutzung einiger zur Sulzbacher Mark gehöriger Wälder hindere und man nun aussagen wolle, was man hierüber wisse. Die Unterliederbacher erklärten, sie wüssten, dass die von Sulzbach, die von Soden, die von Neuenhain und Altenhain, die von Schneidhain und die von Dittelsheim diese Wälder - genannt „die kaldebach, die Molhalden, den hinderstauff, den Stauff“ und die Sulzbacher Mark mit all ihrer Zugehörungen bis hin zum Pfahlgraben - bislang unwidersprochen in Besitz gehabt und genutzt haben wie schon ihre Eltern und Vorfahren. Außerdem hätten die Sulzbacher, Sodener und Neuenhainer für diese Wälder Förster und Schützen eingestellt und deren Lohn von den Einwohnern und Gemeinden der genannten Dörfer eingefordert. Dies hätten sie nicht gesehen, sondern von ihren Eltern und Vorfahren gehört.
Vertreter Sulzbachs: Peter, Sohn des Fritz, Balczhenne, Beckerhenne vnd Snijderhenne.
Vertreter Sodens: Cleynhenne und Clas Kysel.
Vertreter Unterliederbachs: Henne Lieberich, Schultheiß, Peter Kommer, Henne von Syncze, Konz Helwig und Fullenhenne.

Zeugen:
Johann Jungmann, Kanoniker des Leonhardsstiftes, Heinrich Slechtbecker zum Einhorn und Nikolaus Hamman von Schriesheim.

Beglaubigung:
Signete und Unterschriften der kaiserlichen Notare Nicolaus Bruclin, Kleriker Bamberger Bistums, und Johannes Kype, Kleriker Mainzer Bistums.

Sprache:
Deutsch

Datumszeile:
in dem Jahre, als man schreib vnd zalte nach vnsers herren Cristi geburte Dusent vierhundert Sehszvnd drissig Jahre, In der vierczehenden Indiccion, Babisthums des allerheiligisten in got vaters vnd herren, vnsers herren Eugenij von gotlicher versehunge des vierden Babstes, In dem funfften Jahre, uff den nehsten dornstag nach Santt Anthonien tag, der was der Nunczehenste tag des Mandes Januarij, desselben tages zusschen einer vnd zweyen vren nach mittage ...

Laufzeit:
19.01.1436

Kopie im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Signatur:Dörfer 1.086

Personen:
Eppstein, Eberhard von; Bruclin, Nikolaus: Notar; Kype, Johann: Notar; Balczhenne; Baltz, Henne; Beckerhenne; Becker, Henne; Snijderhenne; Schneider, Henne; Cleynhenne; Klein, Henne; Kysel, Clas; Lieberich, Henne: Schultheiß zu Unterliederbach; Kommer, Peter; Syncze, Henne von; Helwig, Konz; Fullenhenne; Full, Henne; Jungmann, Johann: Kanoniker des Leonhardsstiftes; Slechtbecker, Heinrich; Hamman, Nikolaus

Sachbegriffe:
Wald; Notar; Förster; Flurschütze

Orte:
Sulzbach; Soden; Unterliederbach; Altenhain; Neuenhain; Schneidhain; Dittelsheim; Schriesheim

Material/Technik

Pergament

Maße

BxH 39,2 x 36,8 cm

Abschrift

Original: Deutsch

In gotis namen Amen. Kunt vnd zcu wissen sij allen den, die diesz geinwurtige vffene Instrumente nu oder hernach In kunfftigen zijten sehen, lesen oder horen lesen, / daz in dem Jahre, als man schreib vnd zalte nach vnsers herren Cristi geburte Dusent vierhundert Sehszvnd drissig Jahre, In der vierczehenden Indiccion, Babisthums / des allerheiligisten in got vaters vnd herren, vnsers herren Eugenij von gotlicher versehunge des vierden Babstes, In dem funfften Jahre, uff den nehsten dornstag / nach Santt Anthonien tag, der was der Nunczehenste tag des Mandes Januarij, desselben tages zusschen einer vnd zweyen vren nach mittage In geinwurti- / keit vnsere vffenbaren Schribere von keiserlicher gewalt vnd der hernachgeschriebene geczuge czu Franckenfurt zu den Barfuszen In dem grossen Bebendale waren / die Erbern Peter, Friczen son, Balczhenne, Beckerhenne vnd Snijderhenne von Solczpach, Cleynhenne vnd Clas kysel von Soden von derselben dorffere Solcz- / pach vnd Sodenn wegen vff eine vnd henne Lieberich, Schultheisz zu Nydern liederbach , Peter ko(m)mer, henne von Syncze, Concze helwig vnd Fullenhenne, / auch von Nydern liederbach, uff die andere sijte. Vnd baden vnd irczalten die vorg(ena)nten von Sulczpach vnd Soden, nach dem sie wol vernomen mochten han, wie der Edele Jungher Eberhard von Eppinstein , herre zcu konigestein, yn etliche welde , zu yrer margk gehorende, zu getan vnd verboden habe vnd sie daran / hindere, Daz sie dauon luterlich vmb godes vnd des rechten willen, nymands zu liebe noch zu leide, die rechte warheit sagen vnd bekennen wulden, was yn / wissentlich sij von der welde wegen, die In Solczpecher marg gehoren. Des so sageten die vorg(ena)nten henne lieberich, Peter ko(m)mer, henne von Syncze, Concze / helwig vnd Fullenhenne, alle sementlichen vnd ir iglicher insunderheit, bedrechtlichen mit vffenbarer sty(m)me , daz yn kuntlich vnd wissentlich sij, daz die von / Solczpach, die von Soden, die vom Nuwen vnd vom alden hayne , die von Sneytheyne vnd von dieczels heyne disz nachgeschreben welde, Mitnamen die kaldebach, / die Molhalden, den hinderstauff, den Stauff vnd die margke mit aller yrer zcugehorunge bisz uff den phalgraben so lange yn gedencke In gerulichem be- / sesse gehabt vnd die herbracht vnd zu yn vnd ire marg zcu Solczpach horet haben vnd gehoren vnd auch Solczpecher marg geheissen sij, vnd daz die von / Solczpach, Soden, Nuwen- aldenheyne, Sneytheyne vnd dieczels heyne sich solicher vorg(ena)nten welde mit yrer zugehorunge, one allerleye Intrag vnd Irru(n)ge / allermenlichs, zu allen yren sachen gebrucht haben. Vnd haben auch von yren eldern vnd vorfarn gehorte vnd vernomen, daz isz bij denselben yren vorfarn / vnd eldern auch In solicher masse gehalden vnd also uff sie komen sij. So sageten dan darczu henne lieberich, Peter ko(m)mer vnd henne von Syncze vorg(ena)nt, / daz yn wissentlich sij vnd gesehen haben, daz die von Sulczpach, Soden vnd vom Nuwenhayne furster vnd schuczen ubir die vorgeschreben welde gehabt / vnd gesaczt haben, vnd haben auch von den nachgeburen vnd gemeynden der vorgen(an)nten dorffere uffgehaben den lon, den sie den furstern vnd schuczen / geben. So sageten die vorg(ana)nten Concze hellewig vnd Fullenhenne, daz sie solichs von der furstere vnd schuczen wegen nit gesehen, sunder von yren eldern / vnd vorfarn wol gehort haben, daz die vorg(ena)nten von Sulczpach, Soden vnd Nuwenhayen die furstere vnd schuczen ubir die vorgeschreben welde bij yren / zijden seczten vnd den auch loneten. Vnd sageten die vorgeschreben personen von liederbach uff ire eyde vnd als sie daz abe isz sich geburte liplich / zu den heiligen sweren wulden, daz das alles, wie vorgeschreben steet, also ware vnd gerecht sij, uszgescheiden alle argeliste vnd geuerde. Vnd hies- / schen vnd baden die obg(ena)nten von Solczpach vnd Soden von yren vnd derselben dorffere vnd gemeynde wegen vns bede vnd vnser iglichen besunder, yn daruber zu machen eins ader mee vffene Instrumente adir so vil yn der not were, Dyese ding sin gescheen In dem Jare, Indiccion, Babsthum, Mande, / tag, stad vnd stunde, als vorgeschreben steet. Hie bij sin geinwurtig gewest die Ersamen h(er)re Johann Jungman, Canonicus zu Sant Marien vnd / georgien gemeynlich genant zu sant leonhart , heinrich Slechtbecker zum Eynhorne vnd Nicolaus ha(m)man von Schrieszheim, die herbij zu geczugnisz / sunderlich geheischen vnd gebeden worden. [links Signet mit der Inschrift:] N(icolaus) Bruͤclin no(ta)r(ius) Vnd wan(n) ich Nicolaus Bruͤclin, ein clerig Babenberg Bischthuͤms, von kaserlicher gewalt geswern schriber, bij allen obgeschriben / Sachen, da sy also, als vorgeschriben stet, geschehen vnd ergangen sin, mit den obgenanten geczuͤgen vnd mit den hernochgenante(n) / offenbarn schriber gegenwertig gewest pin vnd mit Im gesehen vnd gehort han, das sy also geschehen sin, her vmb So han Ich / diese gegenwertig offen Instrument, das eyn ander getruwlich geschriben hat, mit dem hernoch genanten offenbarn schriber / dar uber gemach vnd in diese offene forme gesaczet vnd mit mynem gewonlichen zeichen vnd nomen gezeichent vnd mit myner / eygen handt hie mich selbs vnderschriben han in eynem gezugnische aller vor geschriben geschichte. [links Signet mit dem Monogramm] Jo / a / n /n / es ky / pe Vnd ich Joha(n)nes Kype, cleric(us) Menczir Bischtumsz, gesworn uffin schriber von keyserlicher gewalt, wante ich bij alle(n) obgeschr(iben) / sachen, da sie also, als vorgeschribe(n) stet, geschehen vnd ergangen sin mit de(n) obgenante(n) geczugen vnd dem vorgeschr(iben) offenbarn / schriber geygenwertig gewest bin vnd mit Im gesehen vnd gehort han, daz sie also geschehen sin, hervmb So han ich / diesz geygenwertig offen Instrume(n)t, daz eyn andir getruwelich geschrebin hait, mit dem obgn(an)ten offenbarn schriber dar / uber gemacht vnd in diesse offene forme gesaczet vnd mit myne(m) gewonliche(n) czeichen vnd namen geczeichent vnd mit / myner eygen handt mich selbes vnderschriben han in eynem geczugnisze vnd glaube(n) aller vnd iglicher vorgeschr(iben) dinge.
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Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas

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Um die Geschichte des Rhein-Main-Gebietes, insbesondere die der Stadt Steinbach am Taunus und ihrer Nachbarkommunen zu dokumentieren und zu erhalten,...

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