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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-1986-008]
Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe geb. Gräfin zu Lippe Biesterfeld (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum RR-F)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum / David Hall (RR-F)
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Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe geb. Gräfin zu Lippe Biesterfeld

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Beschreibung

Ziesenis schuf die großformatige Erstfassung des Kniestücks als Pendant zu einem Bildnis des Grafen, wobei er beide durch den Landschaftshintergrund charakterisierte: Graf Wilhelm erscheint in klassischer Feldherrnpose vor der portugiesischen Festung Elvas und dem von ihm errichteten »Fort de Lippe«. Gräfin Marie wird dagegen vor einem englischen Landschaftsgarten mit Teich und einem kleinen Gebäude wiedergegeben. Dabei handelt es sich um das Jagdschloss Baum bei Bückeburg, wo später die Begräbnisstätte der Ehegatten errichtet wurde (vgl. Schrader 1995, S. 77). Gräfin Marie trägt ein rostrotes Seidenkleid und kostbaren Schmuck, zu dem ein Miniaturporträt ihres Gatten als typisches Andenken im Geschmack der Empfindsamkeit gehört. Ein hermelingefütterter blauer Mantel rechts auf dem Sockel mit dem Allianzwappen der Familie weist auf ihren aristokratischen Stand hin. Die Erstfassung des Bilderpaars ist zwar verloren (siehe Vergleichsstücke), wird jedoch durch eine Reihe eigenhändiger und Werkstatt-Repliken tradiert. Herder erbat 1780 verkleinerte Wiederholungen beider Bildnisse aus Schloss Baum, um sie für sich kopieren zu lassen (an Philipp Ernst von Schaumburg-Lippe, 3. April 1780; vgl. Schrader 1995, S. 267). Das Porträt der Gräfin Marie im FDH aus Herders Besitz wird eine dieser für ihn ausgeführten Repliken sein. Da sie in manchen Details flüchtiger und plakativer wirkt als die eigenhändigen Werke von Ziesenis, geht sie vermutlich auf seine Werkstatt zurück (Hinweis von Karin Schrader, nach Autopsie am 4. März 2009). Aus Herders Besitz stammt auch eine Replik des Porträts von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (Neues Palais Potsdam; Schrader 1995, Nr. 247c), deren Format fast identisch mit dem des Porträts der Gräfin Marie im FDH ist. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 353-354)

Werkverzeichnis: Nicht bei Schrader 1995

Erworben 1986 von Karola Kuhnt, Hamburg.

Beschriftung/Aufschrift

Rückseitig auf dem Keilrahmen bezeichnet: "12"; ebenda angehefteter Zettel, bezeichnet (Kuhnt): "Oberlandesgerichtspräsident a. D. / Dr. G. Kuhnt / Bonn / Petersbergstr. 14"; "Zie]senis [...] / Gräfin z. Schaumburg [...] / [B]ückeburg (Geschenk an Herder)" (teils ausgerissen)

Vergleichsobjekte

Vorbild ist: Johann Georg Ziesenis: Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe, um 1770 (Erstfassung). Öl auf Leinwand, 153,0 x 126,0 cm. Aus dem Besitz der Fürsten zu Schaumburg-Lippe und ab 1936 im Deutschen Museum Berlin, wohl 1945 verbrannt (Schrader 1995, WvZ. Nr. 248)

Steht in Bezug zu: Johann Georg Ziesenis: Wilhelm Friedrich Ernst Graf zu Schaumburg-Lippe, um 1770 (Erstfassung). Öl auf Leinwand, 153,0 x 126,0 cm. Aus dem Besitz der Fürsten zu Schaumburg-Lippe und ab 1936 im Deutschen Museum Berlin, wohl 1945 verbrannt (Schrader 1995, WvZ. Nr. 247)

Steht in Bezug zu: Johann Georg Ziesenis (Werkstatt): Wilhelm Friedrich Ernst Graf zu Schaumburg-Lippe, um 1770?. Öl auf Leinwand, 78,0 x 63,0 cm. Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, Inv. Nr. GK I 8410 (Neues Palais). Handelt es sich hierbei um das Pendant zu dem Gemälde im FDH? (Schrader 1995, WvZ. Nr. 247c)

Steht in Bezug zu: Johann Georg Ziesenis (Werkstatt): Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe, 1770-1776. Öl auf Leinwand, 154,0 x 125,0 cm. SD Fürst zu Schaumburg-Lippe, Schloss Bückeburg. Größengleiche Replik des zerstörten Originals. (Schrader 1995, WvZ. Nr. 248a)

Steht in Bezug zu: Johann Georg Ziesenis: Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe, 1770-1776. Öl auf Leinwand, 78,5 x 63,5 cm. Staatliche Museen Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Gemäldegalerie Dahlem, Inv. Nr. KFMV 239. (Schrader 1995, WvZ. Nr. 248b)

Steht in Bezug zu: Johann Georg Ziesenis (Werkstatt?): Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe, 1770-1776. Öl auf Leinwand, 78,0 x 62,0 cm. Rudolf Prinz zur Lippe-Detmold, Berlin (Verkleinerte Wiederholung des zerstörten Originals). (Schrader 1995, WvZ. Nr. 248c)

Steht in Bezug zu: Johann Georg Ziesenis (Werkstatt?): Marie Gräfin zu Schaumburg-Lippe, 1770-1776. Öl auf Leinwand, 69,0 x 55,0 cm. Verbleib unbekannt (Eventuelle Wiederholung des zerstörten Originals. Kopie oder Werkstattreplik). (Schrader 1995, WvZ. Nr. 248d)

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

75,0 x 64,1 cm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Aus dem Besitz von Johann Gottfried Herder. | Vererbt an die Tochter Louise Stichling geb. Herder (1781-1860). | In Familienlinie und über drei Generationen vererbt an Dr. Gottfried Kuhnt (1884-1967) und seine Gattin Karola Kuhnt.

Literatur

  • Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 438, S. 351-352

Links/Dokumente

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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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