Beschriftung/Aufschrift
Signiert und datiert rechts unten (auf dem Fass) mit dem Pinsel in Braun: "Juncker f. / 1761" Rückseitig auf der Tafel bezeichnet: "L 6970 / [unleserlich]", "109 [Rest verdeckt]", "1113 / 103", "18505 / mund [?]"; roter Siegelabdruck (Wappenschild mit doppelter Helmzier)
Vergleichsobjekte
Vergleichsstück: Juncker, Justus: Kücheninterieur, 1765. Öl auf Eichenholz, 37,6 x 31,1 cm. Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. SG 124
Vergleichsstück: Juncker, Justus: Eine Köchin rupft eine Gans, Öl/Holz (Anhaltische Gemäldegalerie Dessau; aus der Sammlung der in Bockenheim bei Frankfurt a. M. lebenden Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau)
Provenienz:
o.D. - 1779 Sammlung Hugo Franz Karl von Eltz (1701-1779) [1]
1779-1785 Nachlass Hugo Franz Karl von Eltz [1]
17.05.1785 Auktion in Mainz, Versteigerung der Sammlung von Hugo Franz Karl Graf von Eltz, Lot 965 [1]
17.05.1785 Erwerbung durch Lockowitz oder Loquowitz für 40,30 fl [2]
[…] Unbekannte Eigentümer
29./30.03.1927 Einlieferer Wehinger (nicht identifiziert), Auktion Rudolf Bangel Nr. 1093, Frankfurt, Lot 279 [3]
29./30.3.1927 Anton Steichele, Kunsthändler, München, erworben bei Rudolf Bangel für 260 RM [3]
25.04.1928 Einlieferer Galerie Goldschmidt & Co., Frankfurt, Auktion Rudolf Bangel Nr. 1113, Frankfurt, Lot 103, unverkauft [4]
1928-? Galerie Goldschmidt & Co., Frankfurt
1938 Kunsthandlung Josef Fach, Frankfurt (Lebensdaten: 1887-1974) [5]
18.1. 1938 Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum, von Kunsthandlung Josef Fach erworben für 400 RM. [5]
[1] Vgl. Getty provenance index, Auktion vom 17.5.1785 mit ausführlicher Beschreibung, ohne Scan. Bei der Auktion wurden zwei Gemälde von Juncker mit denselben Maßen versteigert (Lot 965 und 964). Die Maße betrugen 1 Pariser Schuh, 3 Zoll hoch und 1 Pariser Schuh, 6,5 Zoll breit (= 40,58 x 50,03 cm). Die Maße stimmen mit den Maßen des o.g. Bildes überein.
[2] Beide Gemälde von Juncker (Lot 965 + 964) wurden laut Annotation im Auktionskatalog von Graf Locowitz oder Loquowitz für 40,30 Gulden erworben. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Mitglied der böhmisch-österreichischen Familie Fürst von Lobkowitz. Möglicherweise handelte es sich um den Musiklieber, Kunstsammler und Mäzen Fürst Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz (1772-1816), der zum Zeitpunkt der Auktion jedoch erst 13 Jahre alt war.
[3] Vgl. annotierter Katalog, im Privatbesitz. In einem anderen annotierten Katalog des Kunsthauses Bangel taucht als Erwerber ein Ant. Steichele, München, auf. Vgl. Auktion Bangel Nr. 1058, April 1925. Ein Anton Steichele, Kunsthändler, konnte im Historischen Adressbuch der Stadt München 1925 unter der Adresse Matthias-Pschorr-Ring 12 und 1927 unter der Adresse Nymphenburgerstr. 178 3 nachgewiesen werden.
[4] Vgl. annotierter Katalog, im Privatbesitz. Vgl. die Nr. 1113/103 auf der Rückseite des Gemäldes, die sich auf die Nummer des Auktionskataloges sowie auf die Lotnummer bezieht.
[5] Inventarbuch: Eintrag am 18.1.1938
Provenienzbewertung:
Orange: Es liegen Anhaltspunkte für einen verfolgungsbedingten Entzug in der Zeit des Nationalsozialismus vor. Die Provenienz konnte mangels Informationen nicht abschließend geklärt werden.