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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-1967-001]
Die Heilige Katharina von Siena (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum RR-F)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum / David Hall (RR-F)
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Die Heilige Katharina von Siena

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Beschreibung

Die Heilige Katharina, eigentlich Caterina Benincasa (1347–1380), war die Tochter eines verarmten Wollfärbers aus Siena. Bereits als Kind von außergewöhnlicher Religiosität, trat sie mit 15 Jahren den »Mantellaten«, dem Dritten Orden des Heiligen Dominikus, bei. Nach der Legende soll sie 1375 die Wundmale Christi empfangen haben, die jedoch erst nach ihrem Tod sichtbar wurden. Papst Pius II. sprach sie 1461 heilig. Sie hinterließ zahlreiche Schriften; neben dem »Dialogo della divina provvidenza«, ihrem Hauptwerk, sind 381 Briefe und 26 Gebete überliefert. Das Gemälde zeigt Katharina als Halbfgur in der schwarz-weißen Tracht der Dominikanerinnen, mit Wundmalen an den Händen und einer Lilie. Die Ikonographie entspricht einem um 1400 entstandenen Fresko (Siena, San Dominico), ergänzt durch die Attribute Totenschädel, Kruzifix und Dornenkrone. Clemens Brentano hatte fast alle Werke sowie zwei Lebensbeschreibungen Katharinas in seiner Bibliothek. Seiner 1833 erschienenen Publikation »Die bitteren Leiden unsers Herrn Jesu Christi« ließ er ein von Edward von Steinle radiertes Porträt Katharinas beigeben (vgl. Kat. Frankfurt a. M. 1970, S. 139). Brentano verschenkte zwei Bildnisse der Heiligen: Ein erstes Gemälde an Apollonia Diepenbrock aus Dülmen, der er 1822 schrieb, er habe für sie in Köln »das Porträt der Catharina von Siena Lebensgröße in Oel für 2 rth. Klevisch« erworben (21. Juni 1822; FBA, Bd. 34, Nr. 793). Diepenbrock wurde später Krankenpflegerin in Regensburg; das Gemälde soll in das Regensburger Haus des St. Vinzentius-Vereins (»Vincencianum«) gelangt sein (Michaelis 1982), ist jedoch seit der Auflösung des Vereins vor einigen Jahren verschollen (Mitteilung des Regensburger Archivdirektors Paul Mai, 2. März 2007, Bildakte). Eine zweites Bild schenkte Brentano Margarete Verflassen, was er in einem undatierten Brief andeutet: »Du hast doch das Bild der Katharine von Siena und den Rock der seligen Emerick nicht in Coblenz gelassen? […] Ich wünsche diese theuren Pfänder, die mich so viele Jahre hindurch auf all meinen Reisen begleitet haben, in Deiner Nähe zu wissen« (Grisebach 1891, S. 171). Da das Gemälde im FDH laut Familienüberlieferung aus dem Besitz Margarete Verflassens stammt, wird es sich tatsächlich um das Geschenk Brentanos handeln. Ein weiteres Bildnis der Heiligen , bei dem jedoch der Totenschädel fehlt, ist im Hintergrund des von Ludwig Emil Grimm radierten Porträts von Brentano (1842/43) zu erkennen (Grimm/Stoll 1913, Nr. 56; FDH, Inv. Nr. III-13502). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 363)

Erworben 1967 von Paula Freiin von Droste-Hülshoff, Havixbeck (Münsterland).

Beschriftung/Aufschrift

Nicht bezeichnet

Vergleichsobjekte

Steht in Bezug zu: III-13502 (FDH)

Material/Technik

Öl auf Leinwand, doubliert

Maße

71,5 x 58,0 cm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Nach der Familienüberlieferung Geschenk Clemens Brentanos (1778-1842) an Margarete Verflassen (1808-1845). | Von dieser ihrer Freundin und Biographin Amalie Hassenpflug (1800-1871) vermacht. | Vererbt an die Zwillingsschwestern Hildegard (1836-1909) und Hildegunde (1836-1914) Freiinnen von Laßberg, Meersburg am Bodensee (Nichten von Annette von Droste-Hülshoff ). | Von Hildegard von Laßberg vererbt an Paula Freiin von Droste-Hülshoff und deren ungenannte Schwester.

Literatur

  • Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 456, S. 363
  • Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 337, S. 209-210
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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