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Otto Magnus von Stackelberg (Archäologe) (1787-1837)

"Baron Otto Magnus von Stackelberg (* 3. Julijul./ 14. Juli 1786greg. in Reval; † 20. Märzjul./ 1. April 1837greg. in Sankt Petersburg) war ein schwedischstämmiger, deutschbaltischer Archäologe, Maler und Schriftsteller." - (Wikipedia 29.12.2017)

"Stackelberg, Otto Magnus, Freiherr von, Zeichner, und und durch seine Reisen berühmt, geb. zu Reval 1787, erhielt seine classisch begründete Erziehung in Halle und Göttingen, und ging dann nach einer Reise in die Schweiz und Oberitalien (1803) nach Moskau, stets mit Vorliebe der Kunst zugethan, die er schon im väterlichen Hause lieben und üben gelernt hatte. Um sich mit dem Praktischen der Malerei vertraut zu machen, begab er sich 1808 nach Dresden, und dann in Begleitung des Professors Tölken nach Rom, wo er neben den künstlerischen Beschäftigungen zu einer wissenschaftlichen Reise nach Griechenland sich vorbereitete, die er 1810 mit Brönstedt, Nors, von Haller und Cockerell unternahm, und welche seinen antiquarischen und künstlerischen Neigungen vollkommen entsprach. Diese Reise war mit Gefahren und Anstrengungen verbunden, aber durch glückliche Entdeckungen belohnt, namentlich durch die Auffindung der ägynetischen Statuen und der Reste des Apollotempels zu Bassä, unter dessen Schutt herrliche Bildwerke verborgen lagen. Die Statuetten aus Aegina sind jetzt durch den begeisterten König Ludwig in der k. Pinakothek zu München, und die Reliefs des Frieses vom Apollotempel mit den Metopenfragmenten im brittischen Museum aufbewahrt. B. v. Stackelberg zeichnete während der Aufgrabung die ganze landschaftliche Umgebung mit den Ruinen, und nach seiner 1814 erfolgten Rückkehr in Rom auch die Reliefs, wovon die ersteren in seinem Werke über den Tempel von Bassä, die landschaftlichen Bilder von Reinhart und Gmelin, die Sculpturen in der Viertelgrösse der Originale von Marchetti trefflich gestochen wurden. Dieses Werk hat den Titel: Der Apollotempel zu Bassä. Mit 31 Kupfertafeln im grössten Roy. fol. Rom 1826. Dieses Werk vergegenwärtigte zum erstenmale jene herrlichen Bildwerke aus der Zeit des Perikles. Im vollen Einklange mit der artistischen Ausführung ist auch der von Stackelberg jahrelang erwogene und gereifte Text, mit interessanten Untersuchungen über architektonische Sculptur und über die harmonisch in einander greifenden Zwecke der Baukunst, Bildhauerei und Polychromie. In einem anderen Werke: Costumes et usages des peuples de la Greece moderne, Rome 1825, legte er das vor, was er in seiner unermüdeten Thätigkeit noch weiter künstlerisch festhielt. Von diesem Werke erschienen zu Paris mittelmässige lithographirte Copien. Von Rom aus unternahm er später Reisen nach Gross-Griechenland, Sicilien und Etrurien, wo neben den antiken Überresten jetzt auch die mittelalterliche Kunst seine Thätigkeit in Anspruch nahm. Im Jahre 1827 war er so glücklich, mit seinen Freunden die etrurischen Hypogeen von Corneto zu entdecken, welche einen merkwürdigen Blick in die Geschichte eines alten Volkes und seiner Kunst gestatteten. Er bereitete sogleich ein Werk darüber vor, welches im weiteren Kreise jene Funde bekannt machte, unter dem Titel: Aelteste Denkmäler der Malerei oder Wandgemälde aus den Hypogeen von Tarquinii. Die Blätter sind in Conturen lithographirt und colorirt.
F. v. Stackelberg stand mit den thätigsten römischen Archäologen in engster Verbindung, und trug viel zur Gründung des Instituto archeologico bei, dessen "Annali und Bulletino" die interessantesten Aufschlüsse geben. Dann fertigte er auch eine ziemliche Anzahl von Zeichnungen nach Werken der mittelalterlichen Kunst, besonders nach Gemälden, wie nach jenen von Filippino in S. Maria novella zu Florenz u.a.
Von 1828-29 bereiste der Baron Frankreich, England und die Niederlande, wo sich die Streitigkeiten mit Raoul Rochette entspannen, die von deutscher Seite mit ziemlicher Lebhaftigkeit geführt wurden. Später lebte der Künstler einige Zeit in Mannheim, von wo aus er sich 1833 nach Dresden begab, immer mit der Herausgabe seiner Werke beschäftiget, unter welchen sich La Grèce, vues pittoresques et topographiques, 2 tom. Paris 1830, fol.; Trachten und Gebräuche der Neugriechen, Abth. I. u. II. Berlin 1831-35, fol., und Gräber der Griechen in Bildwerken und Vasengemälden. B. I. Berlin 1835, besonders auszeichnen. Alle diese Werke enthalten treffliche Abbildungen nach Zeichnungen des Baron Stackelberg, wovon auch einzelne Blätter vorkommen, wie zwei Landschaften mit Ruinen antiker Tempel und mit Heerden von J.C.Reinhart, etc. Die letzte Zeit seines Lebens verlebte der Freiherr in St. Petersburg, wo er 1837 starb. Sein Kunstnachlass, worunter sich ein Theil von alten und neueren Kunstwerken, grosse historische Zeichnungen u.s.w. befinden, ist jetzt im Besitze der Brüder dieses merkwürdigen Mannes. In der Portrait-Sammlung des Malers und Prof. Vogel von Vogelstein ist das frühere, von Vogel 1819 in Rom gezeichnete Bildnis des Baron von Stackelberg." - G. K. Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexicon, Bd. 17, München 1847, S. 197-1989)

Was wir wissen ...

Hintergrund

Wurde geboren Reval 25.07.1787
Mitglied Preußische Akademie der Künste Berlin 1827-1837
ist gestorben Sankt Petersburg 27.03.1837
war befreundet August Kestner

Werdegang

studierte Halle (Saale) 1801-1803
hat getroffen Johann Heinrich Pestalozzi Burgdorf (Kanton Bern) 1803
reiste Schweiz 1803
studierte Göttingen 1803
studierte Geschichte Arnold Hermann Ludwig Heeren Göttingen 1803
studierte Archäologie, Kunstgeschichte Johann Dominik Fiorillo Göttingen 1803
reiste Oberitalien 1804
lebte / wohnte Moskau 1805
lebte / wohnte Dresden 1804-1805
studierte Georg-August-Universität Göttingen Göttingen 1806-1808
hat getroffen Jean Paul Bayreuth 1808
reiste Dresden 1808
reiste Ernst Heinrich Toelken Rom 1808-1810
reiste Konstantinopel 1811
reiste Zeichner (Kunst), Archäologe Peter Oluf Brøndsted [reiste], Johann Carl Haller von Hallerstein [reiste], Charles Robert Cockerell [reiste], Jakob Linckh [reiste] Griechenland 1810-1814
war gefangen Piraten Kleinasien 1813
reiste Rom 1814
lebte / wohnte Tallinn 1815-1816
reiste Neapel 1818
reiste Italien 1816-1828
reiste Sizilien 1824
reiste Tarquinia 1827
reiste Frankreich 1828-1829
reiste England 1828-1829
reiste Niederlande 1828-1829
lebte / wohnte Mannheim 1831
lebte / wohnte Heidelberg 1832
reiste Dresden 1833
reiste Mannheim 1833
lebte / wohnte Sankt Petersburg 1835-1837

Quellen & Erwähnungen

Objekte und Visualisierungen

Beziehungen zu Objekten

David d' Angers modelliert die Büste Ludwig Tiecks
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Wurde abgebildet (Akteur) Otto Magnus von Stackelberg (Archäologe) (1787-1837)
Wurde abgebildet (Akteur) Ludwig Tieck (1773-1853)
Wurde abgebildet (Akteur) Dorothea Tieck (1799-1841)

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