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Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas Sandhof und Lersner'sches Schloss in NIEDER-ERLENBACH

Sandhof und Lersner'sches Schloss in NIEDER-ERLENBACH

Über die Sammlung

Ein Umschlag mit der Aufschrift „Original Kauf-Briefe verschiedener zu Hofraid und Hauß-Gärten, in Nieder Erlenbach erkauffter Häußer und Plätze“ enthält eine geschlossen überlieferte Sammlung von dreizehn Dokumenten in deutscher Sprache. Alle beziehen sich auf ein Grundstück in Nieder-Erlenbach, den Sandhof. Dieses befand sich seit dem späten 17. Jahrhundert im Besitz der Frankfurter Patrizierfamilie von Lersner und wurde Mitte der 1740er Jahre durch Tausch und Zukauf erweitert. 1746 wurde auf dem Gelände das heute noch existierende Lersner'sche Schloss errichtet.

● Die früheste original erhaltene Urkunde von 1651 dokumentiert einen Landtausch in Nieder-Erlenbach zwischen Gerhard Adam v. Staffel und Johann Philipp Steffan v. Cronstetten [Inv. 1651].
● Eine für Cronstetten erstellte Rechnung wegen eines Zauns von 1652 [Inv. 1652/Ms.1].
● Abschrift jüngeren Datums eines Vertrags von 1596, in dem Johann Marquard v. Hattstein Land und Patronatsrechte in Nieder-Erlenbach an die Stadt Frankfurt abtritt [Inv. 1596/Ms.1].
● Drei weitere, inhaltlich zusammen gehörige Urkunden dokumentieren 1740 die Vollmacht der Catharina Matthäusin an ihre Schwester Anna Margrethe Schneiderin, geb. Mathäusin, ein Grundstück in Nieder-Erlenbach zu verkaufen [Inv. 1740]. 1741 verkaufen Conrad Matthäus und seine Frau Anna Margaretha ein halbes Haus an die Schwester Anna Margaretha Matthäusin [Inv. 1741]. Schließlich verkaufen Anna Margareta Schneiderin geb. Mathäusin mit Vollmacht ihrer ledigen Schwester Katharina, sowie Katharina geb. Mathäusin, verw. Rühl, das gesamte Gelände 1746 an Friedrich Maximilian von Lersner [Inv. 1746].
● Weitere Kauf- oder Tauschverträge F. M. von Lersners aus den Jahren 1733 bis 1745 mit Einwohnern von Nieder-Erlenbach und der Gemeinde selbst [Inv. 1733; 1743; 1743/Ms.3; 1745].
● Kaufvertrag mit Philipp Ferdinand v. Hundheim von 1743 [Inv. 1743/Ms.1] und dazugehöriger Lageplan [Inv. 1743/Pl.1]. Ein Brief des Hundheimischen Amtmanns von 1743 [Inv. 1743/Ms.4] an F. M. v. Lersner berichtet von Zahlungsschwierigkeiten seines Dienstherrn.

Sieben der Dokumente mit Originalsiegeln, teils papiergedeckt.

Insgesamt lassen die Urkunden das Bestreben Friedrich Maximilian von Lersners (1697–1753) erkennen, dem Sandhof-Gelände durch geschickten Zukauf und Tausch eine möglichst geradlinige Begrenzung zu verleihen (vgl. Lageplan [Inv. 1743/Pl. 1]) und seine Eigentumsrechte genau zu dokumentieren. Die Urkunden des Steffan v. Cronstetten waren für die Lersner'sche Familie wahrscheinlich deshalb von Bedeutung, weil eine Tochter Cronstettens, Euphrosyne Margaretha (1639–1707) 1668 den verwitweten Heinrich Ludwig Lersner (1629–1696) geheiratet hatte, aus dessen Erbe der Großteil des Lersner'schen Grundbesitzes in Nieder-Erlenbach stammt.

Aus thematischen Gründen sind der Sammlung unabhängig überlieferte Dokumente aus späterer Zeit beigefügt: Lagepläne des Lersner'schen Gutes ([1893/Pl1] und [1893/Pl2]). Die perspektivische Ansicht [1893/Pl3] einer repräsentativen „Entrée im Herrenhaus zu Nieder-Eschbach“ ist auf der Rückseite mit „um 1740“ datiert. Sie fällt also in die Zeit, in der F.M. v. Lersner die Sandhofparzelle erweiterte, auf der schließlich 1746 das heutige Lersner'sche Schloss errichtet wurde. Die Datierung der Planzeichnung [Inv. 1893] auf das Jahr 1893 lässt vermuten, dass der Plan wahrscheinlich in Zusammenhang mit den in diesem Jahr durchgeführten Umbauten am Schloss entstanden ist. Eine undatierte Planzeichnung der Gebrüder Siesmayer für den Lersner'schen Schlosspark [Inv. 1893] schließt die Sammlung ab.

Diese Sammlung ist Teil von

Historische Urkunden und Druckschriften aus dem TAUNUS und FRANKFURT [169]

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