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Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf

Über das Museum

Seit 1908 beherbergt das im 15. Jahrhundert errichtete Wohngebäude von Schloss Biedenkopf ein Regionalmuseum, das heutige Hinterlandmuseum. Die historische Bausubstanz mit einem gewaltigen Dachstuhl der Erbauungszeit bildet den Rahmen für die Dauerausstellung mit Sammlungsgegenständen der letzten 900 Jahre. Die Kulturgeschichte, Leben und Arbeit im historischen Hinterland werden auf 1.000 qm lebendig.
Grabungsfunde vom Gelände der sehr viel größeren Vorgängerburg sind in der ehemaligen Burgküche im Erdgeschoss zu sehen. In der benachbarten großen Halle veranschaulicht eine Postkutsche von 1886 das historische Reisen im Hinterland; eine barocke Handdruckspritze macht die allgegenwärtige Feuergefahr in einer Fachwerkstadt deutlich.
Als Ankerpunkt der Route der Arbeits- und Industriekultur widmet das Museum einen eigenen Raum der heimischen Produktion, vom Strümpfestricken und Zigarrenrollen bis zur Gewinnung und Verarbeitung von Eisen. Die historischen Prozesse des Abbaus der reichen Erzvorkommen der Region und die Verarbeitung des Metalls in zahlreichen Eisenhütten vermitteln neben originalen Exponaten und einem Diorama mehrere Hand-on-Objekte.
Der Grenzgangsraum im Obergeschoss erläutert die Geschichte und die weit überregionale Bedeutung des alle sieben Jahre in Biedenkopf begangenen Grenzgangsfestes. Zudem wird dort der wirtschaftliche Wert des Waldes für die Region ebenso thematisiert wie die Verwendbarkeit von Holz als Brennmaterial und Werkstoff für zahlreiche Handwerke.
Das Dachgeschoss präsentiert die Herstellung von Kleidung als Teil der Arbeits- und Alltagswelt vergangener Jahrhunderte. Dabei reicht die Spannweite der vorgestellten Textilhandwerke von der Schuh- und Hutmacherei, über das Tuchweben und Strumpfwirken bis zum Blaudruck. Unter der Vielzahl der gezeigten Geräte verdient ein seltener Strumpfwirkerstuhl von ca. 1800 besondere Beachtung.
Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt des Museums sind Tradition und Entwicklung der Tracht als traditionelle Kleidung für All- und Festtag. In der Dauerausstellung zeigen über 100 Jahre alte lebensgroße Figurinen die erstaunliche Vielfalt der Hinterländer Trachten, eingebettet in Szenen der Alltags- und Wohnkultur.
Auf der Dachempore werden weitere Handwerke anhand von Geräten und Werkzeugen von Schreinern, Zimmerleuten, Glasern, Maurern, Schlossern, Schmieden und Seilern vorgestellt. Dabei liegt das Augenmerk auf den sozialhistorischen Aspekten des Handwerks sowie den Veränderungen der alten Handwerkstätigkeiten bis weit ins das 20. Jahrhundert.
Im Festsaal des Obergeschosses, in dem das Museum jedes Jahr zwei oder drei Sonderausstellungen veranstaltet, finden auch die alljährlichen „Herbstabende“ mit Vorträgen, Konzerten und Theateraufführungen statt. Ein reiches museumspädagogisches Programm runden das Angebot des Hinderlandmuseums ab.

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