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Museum für Sepulkralkultur Grafische Sammlung [GS 2007/4.77]
Grafik und Text "Von dem unversehen gähen Todt. CAP. CXXIII" (Museum für Sepulkralkultur CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Sepulkralkultur (CC BY-NC-SA)
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Grafik und Text "Von dem unversehen gähen Todt. CAP. CXXIII"

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Beschreibung

Das Blatt zeigt zwei Todesfälle durch Unfälle bzw. Unglücke. Ein Mann stirbt durch Steinschlag in einer Ruine, ein anderer wird von einer Schildkröte erschlagen, die ein Raubvogel fallen läßt. Im umgebende althochdeutschen Text diskutieren die Stimme der Vernunft und die Stimme des Schmerzes den jähen Tod. Sie versuchen, das Positive an der Situation zu sehen und sprechen den Verunglückten Trost zu, der sich zusammengefasst auch in dem vierzeiliger Vers in lateinischer und althochdeutscher Sprache findet, der unter der Kapitelüberschrift steht: "So alt ist niemand worden je / Er meynt er wöll noch bleiben hie / Ein Tag / Das fehlt ihm aber viel / Der Todt hat weder maß noch ziel."
Das Blatt stammt aus dem Buch "Trostspiegel in Glück und Unglück" von Francesco Petrarca (1304-1374), das vermutlich 1366 entstanden ist. Die Illustrationen stammen von einem unbekannten Künstler mit dem Anonymus "Petrarcameister", der ca. 1519/20 die 258 Holzschnitte zu diesem Buch anfertigte. Petrarcas Buch kann als einer der frühen "Ratgeber" verstanden werden, in dem Personifikationen wie Vernunft, Schmerz und Freude in Dialogen über Glück und Unglück im Zusammenhang mit verschiedenen Todesumständen diskutierten. Verbunden mit den großartigen Holzschnitten des Petrarcameisters wurde das "Trostbuch" ein begehrtes Werk und bis 1756 unzählige Male wiederaufgelegt.

Material/Technik

Papier / Holzschnitt

Maße

32,3 x 19,5 cm

Links/Dokumente

Museum für Sepulkralkultur

Objekt aus: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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