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Museum für Sepulkralkultur Religionen und Weltanschauungen [GS 1997/15.1-3]
Chinesisches Totengeld (6 Scheine) (Museum für Sepulkralkultur CC0)
Herkunft/Rechte: Museum für Sepulkralkultur / Ulrike Neurath (CC0)
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Chinesisches Totengeld (6 Scheine)

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Beschreibung

Totengeld oder auch Höllengeld dient in mehreren Religionen wie dem Daoismus und dem Buddhismus als Versorgung der Ahnen im Jenseits. Die Verbindung zwischen Toten und Lebenden bleibt dabei im Daoismus bestehen, weswegen diese Versorgung notwendig ist, da von ihrem Wohlbefinden das Wohlbefinden der lebenden Verwandten abhängt. Die Scheine, welche absichtlich mit großen Werten bedruckt sind, werden verbrannt. Diese Verbrennung findet in der Regel besonders am Geisterfest in der daoistischen Tradition statt, da an diesem Tag das Tor zur Hölle offensteht. Das Höllengeld findet dabei auch bereits bei der Bestattung Verwendung, bei der es häufig nicht nur verbrannt, sondern auch in die Luft geworfen wird um böse Geister abzulenken. Es handelt sich dabei um Fantasiegeld, dass aber auch echten Währungen nachempfunden werden kann.

Dieses Konvolut umfasst drei verschiedene Scheine mit jeweils mehreren Exemplaren:
Den größten Schein (GS 1997/15.1) schmückt in der Mitte eine Abbildung des Jadekaisers Yu Di, der als einer der „Drei Reinen“ die höchste göttliche Position im Daoismus annimmt. Links und rechts von ihm befinden sich sich die acht Weisen auf Wolken. Auf der linken Seite finden sich (l. n. r.) Zhongli Quan, Li Tieguai, Cao Guojiu, Zhang Guolao. Auf der rechten Seite sind (l. n. r.) He, Xiangu, Lü Dongbin, Lan Caihe und Han Xiangzi zu sehen. Über beiden Gruppen findet sich die Seriennummer „LA 23688“. Der Wert des Geldscheins beträgt 100.000.000. Auf einer Plakette unterhalb des Jadekaisers befindet der Schriftzug „通 用 冥 幣“, darunter wird in lateinischen Buchstaben der Geldschein mit „Hell Bank Note“ als Totengeld ausgewiesen. Ober und unterhalb des Kaisers, sowie in den beiden oberen Ecken befinden sich chinesische Beschriftungen. Links Unterhalb ist „羅閻“, die Unterschrift des Königs der Hölle Yánluó. Rechts befindet die Unterschrift des Jadekaisers zu handeln, allerdings kurz in Form von „皇帝“ (huáng wang dí) anstelle der Langform „玉皇大帝“ (yù huáng wang dà dí). Sowohl der Jadekaiser als auch die acht Weisen stellen dabei aufgrund ihrer hohen religiösen Position eine typische Darstellung auf Totengeld dar.

Auf der Rückseite befinden sich die gleichen Beschriftungen. Das Motiv ist ein in weiß-grünes klassisches chinesisches Gebäude umgeben von Natur, auf dessen rechter Seite zwei Kraniche fliegen. Auf dem Fundament des Gebäudes befindet sich auf der linken Seite „Yen Looh“, auf der rechten Seite „Yu Wang“. Es sind fünf große, sechs mittlere und zwei kleine Scheine vorhanden.

Der 5000er Geldschein (GS 1997/15.2) ist einem Dollar Schein nachempfunden und der Jadekaiser befindet sich wieder als Motiv in der Mitte. Der Wert ist als Wort mit lateinischem Buchstaben unter dem Kaiser und als arabische Zahl in allen vier Ecken des Geldscheins angegeben. Über dem Portrait befindet sich die Ausweisung „Hell Bank Note“ in lateinischer Schrift, darunter mit „通 用 冥 幣“. Links und rechts befindet sich die Seriennummer „No. 168168“. Auf der linken Seite wird zudem spezifiziert, dass es sich um Dollar handelt und darunter befindet sich die Unterschrift „Yin Low“. Auf der rechten befindet sich ein Siegel mit einem Gebäude in der Mitte und die Unterschrift „Yuk Wong“.

Auf der Rückseite ist wieder ein klassisches chinesisches Gebäude abgebildet, sowie eine Wiederholung des Geldwertes. In allen vier Ecken befinden sich die Zeichen für 5000 Dollar (伍仟圆).

Der kleinste Schein (GS 1997/15.3) umfasst 50.000.000. Auf der Vorderseite wird der Wert links und rechts des Jadekaisers sowie in allen vier Ecken mit den chinesischen Zeichen angegeben (伍仟萬). Das Motiv ist in rot und grün gehalten. Unter dem Jadekaiser wird das Geld wieder als „通 用 冥 幣“ (Hell Money) ausgewiesen.

Auf der Rückseite ist der Geldwert in arabischen Ziffern angegeben. Über ihm befindet sich die Seriennummer „W.M. 2495“. Rechts davon ist ein Gebäude abgebildet, über dem in lateinischen Buchstaben „Hell Bank Note steht.“ Darunter befindet sich eine chinesische Unterschrift. Die Rückseite ist in blau gehalten.

Material/Technik

Papier; bedruckt

Maße

10,8 x 18,7 cm / 6,5 x 15 cm / 5,6 x 11,4 cm (HxB)

Karte
Museum für Sepulkralkultur

Objekt aus: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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