Eine beige Stofftasche/Jutebeutel. Auf der einen Seite ist das Eintracht-Wappen (1980-1999) zu sehen, daneben Schrift in rot. Darunter weitere Schrift in schwarz, unten dazu links und rechts der Schrift zwei klassische weiß-schwarze Fußbälle.
Auf der anderen Seite der Tasche ist mittig groß das Design eines Reisebüros zu sehen, darunter ebenfalls Schrift in schwarz und rot sowie erneut das Eintracht-Wappen.
Ende April 1975 eröffnete Bernd Nickel in der Bethmannstraße 15 seinen Eintracht-Shop. Ein Geschäft, in dem es nur Fanartikel zu kaufen gab, was damals in Deutschland einzigartig war. So entwickelte sich der Eintracht-Shop schnell zu einem Anlaufpunkt für Fans aus der ganzen Welt. Hier kaufte man seine Eintrittskarten für die Spiele ("Sitzplätze Bayern ausverkauft, gibt nur noch Stehplätze"), die neuesten Schals aus England ("von 'Admiral' aus Seide, mit farbigem Mannschaftsbild") oder einfach nur den beliebten Streifen-Aufkleber "Nicht hupen - Fahrer träumt von Eintracht Frankfurt". Gästefans staunten über das Angebot in Frankfurt und schauten vor den Spielen in der Bethmannstraße vorbei. Wenn sich auswärtige Fangruppen mal daneben benahmen, wurden diese in der Stadionzeitung der Eintracht danach streng verwarnt. Kritisch beäugt wurden auf diese Weise die Berliner "Frösche, die in dem Laden wüteten und die Regale durcheinanderschmissen" (1975) oder Nürnberger Fans, die "im Eintracht-Shop Fanartikel und Eintrittskarten plünderten" (1981). Aber eigentlich blieb es im Eintracht-Shop immer friedlich. Manchmal kamen ganze Mannschaften in den Laden, so zum Beispiel 1984, als Dundee United auf dem Rückflug vom Europapokalspiel in Wien in Frankfurt Zwischenstation machte. Die Truppe fuhr kurzerhand vom Flughafen zum Eintracht-Shop und deckte sich mit "Fanartikeln deutscher Spitzenmannschaften" (O-Ton Eintracht-Zeitung, wir vermuten Wimpel der SGE) ein. In den 1980er Jahren konnten die Fans im Eintracht-Shop, der mittlerweile von Willi Schuster betrieben wurde, sogar ihre Lottoscheine abgeben. Mit ein wenig Glück konnte man ein "matchworn"-Trikot erstehen, das in den 1980er Jahren so noch nicht hieß, und der kleine Laden mit dem großen Angebot platzte vor wichtigen Spielen regelmäßig aus allen Nähten. Ende 1995 übergab der unvergessene Willi Schuster den Eintracht-Shop an die neuen Besitzer Joachim Garthe und Joachim Pflug. Die beiden Eintrachtfans, die selbst als Mitglieder des EFC Nied oft genug im Shop eingekauft hatten, waren als Inhaber eines Reisebüros und Organisatoren von Europapokalreisen der 1990er Jahre längst bekannt in der Frankfurter Fanszene.
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