museum-digitalhessen
STRG + Y
de
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-1975-002] Archiv 2022-09-07 13:24:18 Vergleich

August Wilhelm Schlegel

AltNeu
7Beschreibung7Beschreibung
8Schlegels Porträt wurde bislang für ein Werk von Johann Friedrich August Tischbein gehalten. Man identifizierte das Gemälde mit einem Bildnis, das 1792/93 bei Schlegels Aufenthalt in Amsterdam entstand, wo er mit Tischbein Freundschaft schloss. Friedrich Schlegel erwähnt dieses Porträt in einem Brief vom 4. November 1793 an den Bruder (vgl. Jahresbericht 1976, S. 487f.). Das als Viertelfigur vor eine Landschaftskulisse gesetzte Bildnis im FDH besitzt einen trockenen, flächigen Duktus, der sich deutlich vom malerischen Schmelz der Werke Tischbeins unterscheidet. Schlegel trägt einen schlichten dunklen Mantel, ein fest um den Hals geschlungenes Tuch mit losen Enden und eine in vielen Löckchen fallende, ungepuderte Titus-Frisur, wie es der Mode um 1800 entsprach. Das Porträt wird also eher nach dem Aufenthalt in Amsterdam entstanden sein. Im Frühjahr 1800 erhoffte Schlegel ein Treffen mit dem aus Hanau kommenden Maler Johann Friedrich Bury in Jena (an Goethe, 1. April 1800; Schlegel 1974, Nr. 38). Bury zeichnete daraufhin Schlegels Porträt, das dieser im Sommer 1801 Goethe zeigen wollte (an Goethe, 14. August 1801; Briefe an Goethe, Bd. 3, Nr. 1323). Die Zeichnung ist verschollen; ob Bury ein Gemälde ausführte, ist ungewiss (Hinweis von Katharina Bott, Autopsie am 21. Januar 2009). Die schlichte, etwas statuarische Auffassung des Frankfurter Porträts steht verschiedenen Bildnissen Burys nach 1800 auffallend nahe, etwa dem Porträt des Rittmeisters von Dalwigk zu Schauenburg (um 1805/10; Staatliche Museen Kassel; Heinz 1991, Nr. 83). Mangels Vergleichsmöglichkeiten war bislang nicht zu klären, ob der Hinweis auf der Rückseite des Bildes »Caroline / von Tischbein gemalt« eine Zuschreibung an die Zeichnerin Caroline Tischbein, spätere Wilken, oder die Miniaturmalerin Wilhelmine Caroline Amalie Tischbein, spätere von Apell, erlauben könnte oder ob er sich nicht vielmehr auf das bekannte Bildnis Caroline Schlegels von Johann Friedrich August Tischbein (1798) bezieht. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 366-367) 8Schlegels Porträt wurde bislang für ein Werk von Johann Friedrich August Tischbein gehalten. Man identifizierte das Gemälde mit einem Bildnis, das 1792/93 bei Schlegels Aufenthalt in Amsterdam entstand, wo er mit Tischbein Freundschaft schloss. Friedrich Schlegel erwähnt dieses Porträt in einem Brief vom 4. November 1793 an den Bruder (vgl. Jahresbericht 1976, S. 487f.). Das als Viertelfigur vor eine Landschaftskulisse gesetzte Bildnis im FDH besitzt einen trockenen, flächigen Duktus, der sich deutlich vom malerischen Schmelz der Werke Tischbeins unterscheidet. Schlegel trägt einen schlichten dunklen Mantel, ein fest um den Hals geschlungenes Tuch mit losen Enden und eine in vielen Löckchen fallende, ungepuderte Titus-Frisur, wie es der Mode um 1800 entsprach. Das Porträt wird also eher nach dem Aufenthalt in Amsterdam entstanden sein. Im Frühjahr 1800 erhoffte Schlegel ein Treffen mit dem aus Hanau kommenden Maler Johann Friedrich Bury in Jena (an Goethe, 1. April 1800; Schlegel 1974, Nr. 38). Bury zeichnete daraufhin Schlegels Porträt, das dieser im Sommer 1801 Goethe zeigen wollte (an Goethe, 14. August 1801; Briefe an Goethe, Bd. 3, Nr. 1323). Die Zeichnung ist verschollen; ob Bury ein Gemälde ausführte, ist ungewiss (Hinweis von Katharina Bott, Autopsie am 21. Januar 2009). Die schlichte, etwas statuarische Auffassung des Frankfurter Porträts steht verschiedenen Bildnissen Burys nach 1800 auffallend nahe, etwa dem Porträt des Rittmeisters von Dalwigk zu Schauenburg (um 1805/10; Staatliche Museen Kassel; Heinz 1991, Nr. 83). Mangels Vergleichsmöglichkeiten war bislang nicht zu klären, ob der Hinweis auf der Rückseite des Bildes »Caroline / von Tischbein gemalt« eine Zuschreibung an die Zeichnerin Caroline Tischbein, spätere Wilken, oder die Miniaturmalerin Wilhelmine Caroline Amalie Tischbein, spätere von Apell, erlauben könnte oder ob er sich nicht vielmehr auf das bekannte Bildnis Caroline Schlegels von Johann Friedrich August Tischbein (1798) bezieht. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 366-367)
9 9
10Werkverzeichnis: Franke X 17 10Werkverzeichnis: Franke II.423.X 17
11 11
12Erworben 1975 von Dr. Julius Schwoerer, Freiburg im Breisgau.12Erworben 1975 von Dr. Julius Schwoerer, Freiburg im Breisgau.
1313
42 42
43## Literatur43## Literatur
4444
45- Franke, Martin (1993): Johann Friedrich August Tischbein: Leben und Werk (Mikrofiche). Egelsbach, Kat. X 17, S. 635-636
46- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 462, S. 366-36745- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 462, S. 366-367
47- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 260, S. 162-16346- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 260, S. 162-163
4847
61___60___
6261
6362
64Stand der Information: 2022-09-07 13:24:1863Stand der Information: 2022-07-06 11:40:16
65[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)64[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
6665
67___66___
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

Das Museum kontaktieren