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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-01624] Archiv 2022-08-10 09:55:39 Vergleich

Marie Ernestine Voss, geb. Boie

AltNeu
5Inventarnummer: IV-016245Inventarnummer: IV-01624
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7Beschreibung7Beschreibung
8Das Brustbild von Marie Ernestine Voss geb. Boie (1756–1834) entstand nach dem Bericht von Tischbeins Tochter Caroline Wilken im Jahr 1810 bei einem Aufenthalt des Künstlers in Heidelberg (Stoll 1923, S. 161f.), wo Ernestine Voss seit 1805 mit ihrem Gatten (vgl. IV-01623) lebte. Nach der Schilderung Carolines brauchte es »alle Künste des Verschönerungssystems, welches der Vater so gut innehatte«, um dem wenig ansprechenden Äußeren der »ehrwürdigen Ernestine« eine »poetische Seite« abzugewinnen (Stoll 1923, S. 162). So wirken die Züge der Dargestellten veredelt und zeitlos [...]. Ernestine Voss ist in einen braunen Umhang gehüllt, der als Schleier ihren Kopf bedeckt und nur im Halsausschnitt den weißen gefältelten Kragen der Alltagskleidung sehen lässt. Damit knüpft Tischbein an die Ikonographie der Vestalin an, der jungfräulichen römischen Priesterin der Vesta, die als Hüterin des heiligen Feuers die Göttin von Heim und Herd war. Das Rollenbild der Vestalin fand im 18. Jh. Eingang in die Porträtmalerei; davon beeinflusst ist auch Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins Bildnis der Lady Hamilton mit einem braunen, über den Kopf gezogenen Schleier (um 1788; Klassik Stiftung Weimar). Ernestine Voss war die jüngste Tochter des Pfarrers Johann Friedrich Boie aus Meldorf (Holstein) und die Schwester des Dichters Heinrich Christian Boie. Ernestine lernte Voss als einen Freund ihres Bruders 1774 kennen und ging im Sommer 1777 die Ehe mit ihm ein. Die Mutter von fünf Kindern unterstützte die Arbeit ihres Mannes, führte aber auch eine umfangreiche eigene Korrespondenz, u. a. mit Gleim, Jean Paul und Charlotte von Schiller. Sie verfasste Gelegenheitsgedichte und Essays, die jedoch zu Lebzeiten nicht gedruckt wurden. In ihren Briefen gab sie lebendige Schilderungen der Begegnungen mit Goethe und schrieb auch ein Gedicht »An Goethe«. (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 306)8Das Brustbild von Marie Ernestine Voss geb. Boie (1756–1834) entstand nach dem Bericht von Tischbeins Tochter Caroline Wilken im Jahr 1810 bei einem Aufenthalt des Künstlers in Heidelberg (Stoll 1923, S. 161f.), wo Ernestine Voss seit 1805 mit ihrem Gatten (vgl. IV-01623) lebte. Nach der Schilderung Carolines brauchte es »alle Künste des Verschönerungssystems, welches der Vater so gut innehatte«, um dem wenig ansprechenden Äußeren der »ehrwürdigen Ernestine« eine »poetische Seite« abzugewinnen (Stoll 1923, S. 162). So wirken die Züge der Dargestellten veredelt und zeitlos [...]. Ernestine Voss ist in einen braunen Umhang gehüllt, der als Schleier ihren Kopf bedeckt und nur im Halsausschnitt den weißen gefältelten Kragen der Alltagskleidung sehen lässt. Damit knüpft Tischbein an die Ikonographie der Vestalin an, der jungfräulichen römischen Priesterin der Vesta, die als Hüterin des heiligen Feuers die Göttin von Heim und Herd war. Das Rollenbild der Vestalin fand im 18. Jh. Eingang in die Porträtmalerei; davon beeinflusst ist auch Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins Bildnis der Lady Hamilton mit einem braunen, über den Kopf gezogenen Schleier (um 1788; Klassik Stiftung Weimar). Ernestine Voss war die jüngste Tochter des Pfarrers Johann Friedrich Boie aus Meldorf (Holstein) und die Schwester des Dichters Heinrich Christian Boie. Ernestine lernte Voss als einen Freund ihres Bruders 1774 kennen und ging im Sommer 1777 die Ehe mit ihm ein. Die Mutter von fünf Kindern unterstützte die Arbeit ihres Mannes, führte aber auch eine umfangreiche eigene Korrespondenz, u. a. mit Gleim, Jean Paul und Charlotte von Schiller. Sie verfasste Gelegenheitsgedichte und Essays, die jedoch zu Lebzeiten nicht gedruckt wurden. In ihren Briefen gab sie lebendige Schilderungen der Begegnungen mit Goethe und schrieb auch ein Gedicht »An Goethe«. (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 306)
99
10Werkverzeichnis: Franke II.492.47710Werkverzeichnis:
11Franke 477
1112
12Beschriftung/Aufschrift13Beschriftung/Aufschrift
13Rückseitig auf dem Keilrahmen Klebezettel, bezeichnet von Robert Hering: "Zugangs-Verzeichnis 1930/1 n. 27 / Voss, M. E. Ölgemälde v. Tischbein / Leihgabe v. Landrat a. D. Alexander Scheible / i. Rüdi[...] b. Lugano." Ebenda bezeichnet in Bleistift: "93"14Rückseitig auf dem Keilrahmen Klebezettel, bezeichnet von Robert Hering: "Zugangs-Verzeichnis 1930/1 n. 27 / Voss, M. E. Ölgemälde v. Tischbein / Leihgabe v. Landrat a. D. Alexander Scheible / i. Rüdi[...] b. Lugano." Ebenda bezeichnet in Bleistift: "93"
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54## Literatur55## Literatur
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57- Franke, Martin (1993): Johann Friedrich August Tischbein: Leben und Werk (Mikrofiche). Egelsbach, Nr. 477, S. 492
56- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 372, S. 305-30658- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 372, S. 305-306
57- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 267, S. 166-16759- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 267, S. 166-167
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6062
61- [Deutsches Zentrum Kulturgutverluste](https://www.kulturgutverluste.de/de)63- [Deutsches Zentrum Kulturgutverluste](https://www.kulturgutverluste.de/de)
62- [Lost Art Internet Database](https://www.lostart.de/Webs/DE/LostArt/Index.html)64- [Lost Art Internet Database](https://www.lostart.de/Webs/DE/LostArt/Index.html)
63- [Pendant zu](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=5699)65- [Pendant zu](https://hessen.museum-digital.de/object/5699)
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65## Schlagworte67## Schlagworte
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75Stand der Information: 2022-08-10 09:55:3977Stand der Information: 2023-10-05 23:56:22
76[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)78[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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