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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-00502] Archiv 2021-11-26 11:00:22 Vergleich

Josephs Getreideverkauf in Ägypten

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1# Josephs Getreideverkauf in Ägypten1# Josephs Getreideverkauf in Ägypten
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3[Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/?t=institution&instnr=1)3[Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/institution/1)
4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://hessen.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=1&gesusa=49)4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://hessen.museum-digital.de/collection/49)
5Inventarnummer: IV-005025Inventarnummer: IV-00502
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7Beschreibung7Beschreibung
8Joseph sagte dem Pharao voraus, dass die Ägypter nach sieben fetten, kornreichen Jahren sieben magere Jahre des Hungers zu durchleben hätten. Da man daraufhin Vorräte anlegte, konnte eine schwere Hungersnot abgewendet werden. Der dankbare Pharao ernannte Joseph zum obersten Verwalter, und aus dem Sklaven wurde ein mächtiger Mann (1. Mose 41, 37–57). Trautmanns großformatige Komposition des »Getreideverkaufs« ist als zentrales Gemälde der Folge aufgefasst. Die vielfigurige Szene wird durch eine Architektur mit Treppen und Absatz in zwei Ebenen gegliedert. Oben, fast in der Mittelachse, steht Joseph als prächtig-orientalisch gewandete Figur, um den Getreideverkauf zu überwachen. Schreiber, Geldzähler und Soldaten, Eselstreiber mit Kornsäcken und eine verzweifelte Mutter mit weinendem Kind runden die Szene ab. Rechts überkreuzen sich ein belaubter und ein verdorrter Baum, worin eine Anspielung auf die fetten und mageren Jahre Ägyptens gesehen wurde (Keller 1981, S. 183f.). Das Gemälde ist sorgsam und effektvoll ausgeführt, Trautmann setzt effektvolle Glanzlichter und verwendet ein Kolorit aus fein gebrochenen Farben und reich nuanciertem Braun. Trautmanns Gemälde ist einer Bildform verwandt, die sich seit dem 17. Jh. für Darstellungen des »Getreideverkaufs« herausgebildet hatte und für die ein Kupferstich von Pieter Schenk d. J. (Abb. bei Gerstenberg 1914) oder eine Zeichnung Arent de Gelders als Beispiele stehen können (nach letzterer ein Reproduktionsstich von Anne Claude Philippe Comte de Caylus, 1757; Abb. bei Heuer 1922). Trautmanns Komposition folgt indes offenbar keinem unmittelbaren Vorbild. Einzig bei der Figur des Joseph greift Trautmann explizit auf Rembrandts Radierung »Der Perser« von 1632 zurück, wobei er die Kleidung verändert und prächtig ausschmückt [...]. Die luftige, kulissenhafte Bildarchitektur aus Treppen, einem Podest und einer baldachinartigen Bekrönung samt Arkade erinnert schließlich an Staffage-Architekturen in barocken Gartenanlagen, wie das von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfene »Belvedere« im Garten des Palais Liechtenstein in der Roßau bei Wien (als Kupferstich von Salomon Kleiner in: Das florierende Wien, Bd. IV, Augsburg 1737). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 322)8Joseph sagte dem Pharao voraus, dass die Ägypter nach sieben fetten, kornreichen Jahren sieben magere Jahre des Hungers zu durchleben hätten. Da man daraufhin Vorräte anlegte, konnte eine schwere Hungersnot abgewendet werden. Der dankbare Pharao ernannte Joseph zum obersten Verwalter, und aus dem Sklaven wurde ein mächtiger Mann (1. Mose 41, 37–57). Trautmanns großformatige Komposition des »Getreideverkaufs« ist als zentrales Gemälde der Folge aufgefasst. Die vielfigurige Szene wird durch eine Architektur mit Treppen und Absatz in zwei Ebenen gegliedert. Oben, fast in der Mittelachse, steht Joseph als prächtig-orientalisch gewandete Figur, um den Getreideverkauf zu überwachen. Schreiber, Geldzähler und Soldaten, Eselstreiber mit Kornsäcken und eine verzweifelte Mutter mit weinendem Kind runden die Szene ab. Rechts überkreuzen sich ein belaubter und ein verdorrter Baum, worin eine Anspielung auf die fetten und mageren Jahre Ägyptens gesehen wurde (Keller 1981, S. 183f.). Das Gemälde ist sorgsam und effektvoll ausgeführt, Trautmann setzt effektvolle Glanzlichter und verwendet ein Kolorit aus fein gebrochenen Farben und reich nuanciertem Braun. Trautmanns Gemälde ist einer Bildform verwandt, die sich seit dem 17. Jh. für Darstellungen des »Getreideverkaufs« herausgebildet hatte und für die ein Kupferstich von Pieter Schenk d. J. (Abb. bei Gerstenberg 1914) oder eine Zeichnung Arent de Gelders als Beispiele stehen können (nach letzterer ein Reproduktionsstich von Anne Claude Philippe Comte de Caylus, 1757; Abb. bei Heuer 1922). Trautmanns Komposition folgt indes offenbar keinem unmittelbaren Vorbild. Einzig bei der Figur des Joseph greift Trautmann explizit auf Rembrandts Radierung »Der Perser« von 1632 zurück, wobei er die Kleidung verändert und prächtig ausschmückt [...]. Die luftige, kulissenhafte Bildarchitektur aus Treppen, einem Podest und einer baldachinartigen Bekrönung samt Arkade erinnert schließlich an Staffage-Architekturen in barocken Gartenanlagen, wie das von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfene »Belvedere« im Garten des Palais Liechtenstein in der Roßau bei Wien (als Kupferstich von Salomon Kleiner in: Das florierende Wien, Bd. IV, Augsburg 1737). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 322)
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10Illustrierte Textstelle: Bibel, Altes Testament, Genesis 41,37-5710Illustrierte Textstelle: Bibel, Altes Testament, Genesis 41,37-57
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12Werkverzeichnis: Kölsch 1999.284.G 1012Werkverzeichnis: Kölsch (1999) G 10
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14Erworben 1897 als Geschenk zur Eröffnung des Goethemuseums von Dr. Martin Schubart (1840-1899), München.
1315
14Beschriftung/Aufschrift16Beschriftung/Aufschrift
15Nicht bezeichnet17Nicht bezeichnet
23Maße25Maße
24225,7 x 135,2 cm26225,7 x 135,2 cm
2527
28Ausführliche Beschreibung
29Provenienz:
30Ausgeführt im Auftrag des Grafen François de Théas de Thoranc (1719-1794) für das Hôtel seines Bruders Albert de Théas de Thoranc (heute Hôtel de Fontmichel) in Grasse, rue des Dominicains (heute rue Amiral de Grasse). | 1774, nach dem Verkauf des Hôtels an die Familie Fontmichel, verbracht in das Hôtel de Thoranc an der Esplanade in Grasse. | 1794 vererbt an die Tochter, Flore Jacques Joseph de Théas, Comtesse de Thoranc, verehelichte Comtesse de L’Escarène (1786-1863). | Nach dem Verkauf des Hôtel de Thoranc 1823 auf das Anwesen der Familie in Thorenc (sic) bei Andon verbracht. | 1863 vererbt an den Großneffen, Comte de Sartoux-Thoranc, und von diesem nach
31Château de Mouans, Mouans-Sartoux (Provinz Grasse, Alpes maritimes), verbracht. | In Familienlinie vererbt, zwischen 1876 und 1896 veräußert an Martin Schubart
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29- Gesammelt ...
30 + wer: [Freies Deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=68361)
31 + wann: 1897
32 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=217)
33 + Erworben 1897 als Geschenk zur Eröffnung des Goethemuseums von Dr. Martin Schubart, München
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35- Gemalt ...36- Gemalt ...
36 + wer: [Johann Georg Trautmann (1713-1769)](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=1798)37 + wer: [Johann Georg Trautmann (1713-1769)](https://hessen.museum-digital.de/people/1798)
37 + wann: 1759-1763 [circa]38 + wann: 1759-1763 [circa]
38 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=217)39 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/oak?ort_id=217)
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40- Beauftragt ...41- Beauftragt ...
41 + wer: [François de Théas de Thoranc (1719-1794)](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=68347)42 + wer: [François de Théas de Thoranc (1719-1794)](https://hessen.museum-digital.de/people/68347)
42 + wann: 1759-1763 [circa]43 + wann: 1759-1763 [circa]
43 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=217)44 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/oak?ort_id=217)
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45- Wurde abgebildet (Akteur) ...46- Wurde abgebildet (Akteur) ...
46 + wer: [Josef, Patriarch](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=71532)47 + wer: [Josef, Patriarch](https://hessen.museum-digital.de/people/71532)
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48## Literatur49## Literatur
4950
50- Kölsch, Gerhard (1999): Johann Georg Trautmann (1713-1769). Leben und Werk. Frankfurt am Main, Kat. G 10, S. 284-28551- Kölsch, Gerhard (1999): [Johann Georg Trautmann (1713-1769). Leben und Werk](http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/956/2/Koelsch_Trautmann_2_Katalog_1999.pdf). Frankfurt am Main, Kat. G 10, S. 284-285
51- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 386, S. 32052- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 386, S. 320
52- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 280, S. 17653- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 280, S. 176
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54## Links/Dokumente55## Links/Dokumente
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56- [Das Objekt bei Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)](https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/TTLLVSPLK62YM3LWNKO344N34R3V2WRP)57- [Das Objekt bei Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)](https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/TTLLVSPLK62YM3LWNKO344N34R3V2WRP)
58- [steht in Bezug zu](https://doi.org/10.16903/ethz-grs-D_005136)
5759
58## Schlagworte60## Schlagworte
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60- [Altes Testament](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=2002)62- [Altes Testament](https://hessen.museum-digital.de/tag/2002)
61- [Biblische Motive](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=441)63- [Biblische Motive](https://hessen.museum-digital.de/tag/441)
62- [Gemälde](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=266)64- [Gemälde](https://hessen.museum-digital.de/tag/266)
63- [Malerei](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=106)65- [Malerei](https://hessen.museum-digital.de/tag/106)
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68Stand der Information: 2021-11-26 11:00:2270Stand der Information: 2023-06-13 02:22:10
69[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)71[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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