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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-1948-002] Archiv 2024-07-10 14:36:25 Vergleich

Allegorie auf Sünde und Erlösung

AltNeu
5Inventarnummer: IV-1948-0025Inventarnummer: IV-1948-002
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7Beschreibung7Beschreibung
8Die Darstellung entwirft eine komplexe Allegorie auf Sünde und Erlösung. Im Zentrum, auf dem Buch mit den sieben Siegeln und unter der Siegesfahne, schwebt das apokalyptische Lamm, dessen Blut aus der Schächtwunde am Hals in den Abendmahlskelch fließt. Darunter erscheinen zwei schlafende Engel in einer goldgelben von der Gnadensonne durchstrahlten Wolke, vielleicht als Verweis auf die verheißene Gottesruhe: »Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes« (Hebr. 4,9). Der untere Bereich stellt nach dem typologischen Prinzip, also im Sinne von »Verheißung« und »Erfüllung«, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament einander gegenüber. Gruppiert um den Tod als Sensenmann auf einer Weltkugel erkennt man links Eva, die ihren erschlagenen Sohn Abel beklagt, und rechts Maria in Beweinung ihres toten Sohnes Christus. Dem fl üchtenden Mörder Kain entspricht der erhängte Verräter Judas, beide Beispiele des sündigen Menschen. Der Baum der Versuchung mit der Schlange über Eva sowie das Kreuz mit der ehernen Schlange des Moses über Maria verweisen auf die Stadien der Erlösungsgeschichte »ante legem« (vor dem mosaischen Gesetz) und »sub lege« (unter dem mosaischen Gesetz). Das dritte Stadium »sub gratia « (unter der Gnade) wird durch das Opferlamm repräsentiert, da dieses den Opfertod Christi sowie die Erlösung von der Erbsünde symbolisiert. Ebenso ist der Sphäre der Sterblichkeit in der unteren Bildhälfte die Sphäre der Unsterblichkeit oben gegenübergestellt. Dort thront auf Wolken der rächende Gottvater, der nach der Off enbarung des Johannes Blitze schleudert: »Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen« (Apk. 4,5). Ihm gegenüber flattert eine weiße Taube mit einem Zweig im Schnabel. Diese ist wohl in Analogie zur Geschichte des Noah, bei der die Taube ein Olivenblatt brachte und die Sintflut daraufhin endete, als Zeichen der Hoffnung und Vergebung zu verstehen. Gottvater, die Taube und das Opferlamm an der Stelle Christi figurieren zugleich als Heilige Dreifaltigkeit (Mitteilung von Pfarrer i. R. Joachim Proescholdt, 13. September 2010; Bildakte). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 374) 8Die Darstellung entwirft eine komplexe Allegorie auf Sünde und Erlösung. Im Zentrum, auf dem Buch mit den sieben Siegeln und unter der Siegesfahne, schwebt das apokalyptische Lamm, dessen Blut aus der Schächtwunde am Hals in den Abendmahlskelch fließt. Darunter erscheinen zwei schlafende Engel in einer goldgelben von der Gnadensonne durchstrahlten Wolke, vielleicht als Verweis auf die verheißene Gottesruhe: »Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes« (Hebr. 4,9). Der untere Bereich stellt nach dem typologischen Prinzip, also im Sinne von »Verheißung« und »Erfüllung«, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament einander gegenüber. Gruppiert um den Tod als Sensenmann auf einer Weltkugel erkennt man links Eva, die ihren erschlagenen Sohn Abel beklagt, und rechts Maria in Beweinung ihres toten Sohnes Christus. Dem fl üchtenden Mörder Kain entspricht der erhängte Verräter Judas, beide Beispiele des sündigen Menschen. Der Baum der Versuchung mit der Schlange über Eva sowie das Kreuz mit der ehernen Schlange des Moses über Maria verweisen auf die Stadien der Erlösungsgeschichte »ante legem« (vor dem mosaischen Gesetz) und »sub lege« (unter dem mosaischen Gesetz). Das dritte Stadium »sub gratia « (unter der Gnade) wird durch das Opferlamm repräsentiert, da dieses den Opfertod Christi sowie die Erlösung von der Erbsünde symbolisiert. Ebenso ist der Sphäre der Sterblichkeit in der unteren Bildhälfte die Sphäre der Unsterblichkeit oben gegenübergestellt. Dort thront auf Wolken der rächende Gottvater, der nach der Off enbarung des Johannes Blitze schleudert: »Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen« (Apk. 4,5).
9Ihm gegenüber flattert eine weiße Taube mit einem Zweig im Schnabel. Diese ist wohl in Analogie zur Geschichte des Noah, bei der die Taube ein Olivenblatt brachte und die Sintflut daraufhin endete, als Zeichen der Hoffnung und Vergebung zu verstehen. Gottvater, die Taube und das Opferlamm an der Stelle Christi figurieren zugleich als Heilige Dreifaltigkeit (Mitteilung von Pfarrer i. R. Joachim Proescholdt, 13. September 2010; Bildakte). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 374)
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10Historische Zuschreibung: 11Werkverzeichnis: Straßer 1994, S. 467, Gc 57
11Zick, Januarius (1730-1797) (nach: Michaelis: Gemäldekatalog (1982))
12 12
13Werkverzeichnis: 13Erworben 1948 als Geschenk von Johann Georg Hartmann (1870-1954), Frankfurt a. M., dem Kunstsammler, Verleger und Eigentümer der Bauerschen Schriftgießerei.
14Straßer 57
1514
16Beschriftung/Aufschrift15Beschriftung/Aufschrift
17Angeblich signiert und datiert rechts unten (am Bogen): "J. Zick fecit (?) / 1755" (alte Angabe, nicht mehr sichtbar) / Rückseitig bezeichnet auf dem Spannrahmen, handschriftlich in Rot: "Hartmann", Aufkleber, handschriftlich in Rot: " Januarius Zick", Aufkleber, gedruckt: "[Alle]gorie auf Sünde und Tod" (teils abgerissen)16Angeblich signiert und datiert rechts unten (am Bogen): "J. Zick fecit (?) / 1755" (alte Angabe, nicht mehr sichtbar) / Rückseitig bezeichnet auf dem Spannrahmen, handschriftlich in Rot: "Hartmann", Aufkleber, handschriftlich in Rot: " Januarius Zick", Aufkleber, gedruckt: "[Alle]gorie auf Sünde und Tod" (teils abgerissen)
2355,8 x 39,6 cm2255,8 x 39,6 cm
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25Ausführliche Beschreibung24Ausführliche Beschreibung
26Provenienz: 25Historische Zuschreibung:
27Versteigert bei Rudolf Bangel, Katalog Nr. 657, Lot 132 (als Werk eines unbekannten Malers) am 28.11.1905 sowie Bangel Katalog Nr. 657, Lot 197, 28./29.03.1906 als Werk von Januarius Zick (AH) | Erworben 1948 als Geschenk von Johann Georg Hartmann (1870-1954), Frankfurt a. M., dem Kunstsammler, Verleger und Eigentümer der Bauerschen Schriftgießerei.26Zick, Januarius (1730-1797) (nach: Michaelis: Gemäldekatalog (1982))
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32- Gemalt ...
33 + wann: 1750 [circa]
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35- Gespendet / Geschenkt ...
36 + wer: [Georg Hartmann (1870-1954)](https://hessen.museum-digital.de/people/11933)
37 + wann: 1948
38 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/oak?ort_id=217)
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40## Literatur28## Literatur
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42- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 483, S. 37430- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 483, S. 374
43- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 312, S. 19631- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 312, S. 196
44- Straßer, Josef (1994): Januarius Zick 1730 - 1797. Gemälde, Graphik, Fresken [Diss.]. München, Kat. Gc 57, S. 467
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46## Links/Dokumente33## Links/Dokumente
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62Stand der Information: 2024-07-10 14:36:2549Stand der Information: 2022-04-24 12:35:07
63[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)50[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

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Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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