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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-1981-002] Archiv 2020-08-13 21:15:57 Vergleich

Der Erlkönig

AltNeu
1# Der Erlkönig1# Der Erlkönig
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3[Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=1)3[Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/institution/1)
4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=1&gesusa=49)4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://hessen.museum-digital.de/collection/49)
5Inventarnummer: IV-1981-0025Inventarnummer: IV-1981-002
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7Beschreibung7Beschreibung
8Die Ölskizze illustriert eines der bekanntesten und am häufigsten illustrierten Gedichte Goethes: die 1782 erstmals im Singspiel »Die Fischerin« gedruckte schaurige Ballade »Erlkönig«, zu der Herders Übersetzung des dänischen Volkslieds »Erlkönigs Töchter« die Anregung lieferte. Die Beschwörung der dunklen Gewalt dämonischer Naturkräfte inszeniert Preller vor der Kulisse einer nächtlichen Landschaft, die das Unheimliche des Geschehens spiegelt. In einer Schlucht mit pittoresk zerklüfteten Felsformationen schimmert ein Bach im Licht des Mondes, über den Wolkenfetzen hinziehen. Am Ufer recken sich graue Weiden empor, deren knorrige Stämme anthropomorphe Strukturen – »Erlkönigs Töchter am düstern Ort« – andeuten. Vorn am Bach stürmt der Vater mit wehendem Mantel, das Kind schützend im Arm, auf seinem keuchenden Pferd dahin; die Rottöne in der Figuration von Ross und Reiter sind die einzigen Zeichen des Lebens in dem fahlen Kolorit. Der Knabe verbirgt angstvoll sein Gesicht: »Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?« Zwischen Nebelstreifen und den Laubbäumen im Vordergrund, den Erlen, bricht als weiße Spukgestalt der bärtige Erlkönig hervor und streckt seinen Arm so drohend wie Besitz ergreifend über die Gruppe: »Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind, / Er hält in Armen das ächzende Kind« (WA I. 12, S. 89f.). Die gespenstische Szenerie entwickelt Preller in Affinität zu den unheimlichen nächtlichen Sturmlandschaften, die im »Ossian« geschildert werden. Er war ein begeisterter Leser des vermeintlichen altgälischen Heldenepos (vgl. Weinrautner 1997, S. 59), das der schottische Dichter James Macpherson nachempfunden und ab 1760 mit großem Erfolg publiziert hatte. Möglicherweise kannte Preller auch die Ossian-Illustrationen von Asmus Jacob Carstens und Joseph Anton Koch. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 204-205)8Die Ölskizze illustriert eines der bekanntesten und am häufigsten illustrierten Gedichte Goethes: die 1782 erstmals im Singspiel »Die Fischerin« gedruckte schaurige Ballade »Erlkönig«, zu der Herders Übersetzung des dänischen Volkslieds »Erlkönigs Töchter« die Anregung lieferte. Die Beschwörung der dunklen Gewalt dämonischer Naturkräfte inszeniert Preller vor der Kulisse einer nächtlichen Landschaft, die das Unheimliche des Geschehens spiegelt. In einer Schlucht mit pittoresk zerklüfteten Felsformationen schimmert ein Bach im Licht des Mondes, über den Wolkenfetzen hinziehen. Am Ufer recken sich graue Weiden empor, deren knorrige Stämme anthropomorphe Strukturen – »Erlkönigs Töchter am düstern Ort« – andeuten. Vorn am Bach stürmt der Vater mit wehendem Mantel, das Kind schützend im Arm, auf seinem keuchenden Pferd dahin; die Rottöne in der Figuration von Ross und Reiter sind die einzigen Zeichen des Lebens in dem fahlen Kolorit. Der Knabe verbirgt angstvoll sein Gesicht: »Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?« Zwischen Nebelstreifen und den Laubbäumen im Vordergrund, den Erlen, bricht als weiße Spukgestalt der bärtige Erlkönig hervor und streckt seinen Arm so drohend wie Besitz ergreifend über die Gruppe: »Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind, / Er hält in Armen das ächzende Kind« (WA I. 12, S. 89f.). Die gespenstische Szenerie entwickelt Preller in Affinität zu den unheimlichen nächtlichen Sturmlandschaften, die im »Ossian« geschildert werden. Er war ein begeisterter Leser des vermeintlichen altgälischen Heldenepos (vgl. Weinrautner 1997, S. 59), das der schottische Dichter James Macpherson nachempfunden und ab 1760 mit großem Erfolg publiziert hatte. Möglicherweise kannte Preller auch die Ossian-Illustrationen von Asmus Jacob Carstens und Joseph Anton Koch. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 204-205)
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10Illustration zu: Johann Wolfgang von Goethe: Erlkönig10Illustration zu: Johann Wolfgang von Goethe: Erlkönig
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12Werkverzeichnis: Weinrautner 1997.242.8512Werkverzeichnis:
13Weinrautner 85
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15Erworben 1981 von der Kunsthandlung Gudrun Scholl, Berlin.
1316
14Beschriftung/Aufschrift17Beschriftung/Aufschrift
15Vorderseite nicht bezeichnet / Rückseitig bezeichnet auf dem Keilrahmen, handschriftlich in Feder: "Preller sen. pinxit. 'Der Erlkönig' "18Vorderseite nicht bezeichnet / Rückseitig bezeichnet auf dem Keilrahmen, handschriftlich in Feder: "Preller sen. pinxit. 'Der Erlkönig' "
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17Vergleichsobjekte20Vergleichsobjekte
18Steht in Bezug zu: Friedrich Preller der Ältere: Der Erlkönig, 1839. Öl auf Leinwand, 13,4 x 20,5 cm. Klassik Stiftung Weimar (Weinrautner 1997, Nr. 84)<br />21Steht in Bezug zu: Friedrich Preller der Ältere: Der Erlkönig, 1839. Öl auf Leinwand, 13,4 x 20,5 cm. Klassik Stiftung Weimar (Weinrautner 1997, Nr. 84)
19<br />22
20Steht in Bezug zu: Friedrich Preller der Ältere: Der Erlkönig, 1836. Bleistiftzeichnung (Privatbesitz; ebd.)<br />23Steht in Bezug zu: Friedrich Preller der Ältere: Der Erlkönig, 1836. Bleistiftzeichnung (Privatbesitz; ebd.)
21<br />24
22Steht in Bezug zu: Friedrich Preller der Ältere: Der Erlkönig, 1839. Tuschezeichnung, verschollen (Boetticher 1891/1901, S. 316, Nr. 51, als Besitz von Frl. Stichling)25Steht in Bezug zu: Friedrich Preller der Ältere: Der Erlkönig, 1839. Tuschezeichnung, verschollen (Boetticher 1891/1901, S. 316, Nr. 51, als Besitz von Frl. Stichling)
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24Material/Technik27Material/Technik
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33- Gemalt ...36- Gemalt ...
34 - wer: [Friedrich Preller der Ältere (1804-1878)](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=13246)37 + wer: [Friedrich Preller der Ältere (1804-1878)](https://hessen.museum-digital.de/people/13246)
35 - wann: 183938 + wann: 1839
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37- Gesammelt ...
38 - wer: [Freies Deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=68361)
39 - wann: 1981
40 - wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=217)
41 - Erworben 1981 von der Kunsthandlung Gudrun Scholl, Berlin
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43- Wurde abgebildet (Akteur) ...40- Wurde abgebildet (Akteur) ...
44 - wer: [Erlkönig (Figur in Goethes Ballade Erlkönig)](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=12944)41 + wer: [Erlkönig (Figur in Goethes Ballade Erlkönig)](https://hessen.museum-digital.de/people/12944)
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46## Literatur43## Literatur
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48- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 203, S. 204-20545- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 203, S. 204-205
46- Weinrautner, Ina (1997): Friedrich Preller d. Ä. (1804-1878). Leben und Werk. Münster, Kat. 85, S. 242
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48## Links/Dokumente
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50- [Das Objekt bei Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)](https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/VULKVJR5BUGIRG73XB4EFJULOREOTOT2)
4951
50## Schlagworte52## Schlagworte
5153
52- ["Erlkönig" (Goethe)](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=13591)54- ["Erlkönig" (Goethe)](https://hessen.museum-digital.de/tag/13591)
53- [Ballade](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=13567)55- [Ballade](https://hessen.museum-digital.de/tag/13567)
54- [Gedicht](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=9904)56- [Gedicht](https://hessen.museum-digital.de/tag/9904)
55- [Gemälde](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)57- [Gemälde](https://hessen.museum-digital.de/tag/266)
56- [Historie](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=2898)58- [Historie](https://hessen.museum-digital.de/tag/2898)
57- [Literarische Darstellung](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=40686)59- [Literarische Darstellung](https://hessen.museum-digital.de/tag/40686)
58- [Malerei](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=106)60- [Malerei](https://hessen.museum-digital.de/tag/106)
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63Stand der Information: 2020-08-13 21:15:5765Stand der Information: 2023-06-13 02:22:27
64[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)66[CC BY-NC-SA @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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