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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [IV-1960-013, Nr. 11]
Wendetraut-Album der Gisela von Arnim, Blatt 1r (Freies Deutsches Hochstift CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift (CC BY-NC-SA)
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Wendetraut-Album der Gisela von Arnim

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Beschreibung

Album mit 35 Zeichnungen, die sich großteils als Entwürfe für eine weihnachtliche Kindergeschichte deuten lassen. Als unvollendet erweist sich die Geschichte insbesondere in Hinblick auf die nur teilweise und äußerst flüchtig verfassten Begleittexte von Gisela von Arnim. Der Entwurf für das Titelblatt (Blatt 3r) sowie die folgende Zeichnung (Blatt 4r) geben Aufschluss darüber, dass es sich um die Geschichte vom Kind "Wendetraut" handelt, das nach dem Tod der Mutter, dem Verlust des Hofes und dem darauf folgenden Fortgang des Vaters bei einem Pächter auf einem nordischen Dorf aufwächst. Das Kind taucht in der Folge in allerlei Szenen in einer weihnachtlichen Stube erneut auf (Blatt 5r, Blatt lose einliegend auf Blatt 6r, 13r, 14r, 15r (?)), dazwischen übernimmt über weite Teile ein energiegeladenes Christkind - zuweilen im Bund mit zwei weiteren, äußerst irdischen Engeln, zuweilen im Duo mit einem Nussknacker - die Handlung. Im Vordergrund steht inhaltlich die fröhliche Fütterung, so füttern Engel im Wald die Hasen (Blatt 8r), Katzen werden mit Würsten bedacht (Blatt 10r), Ochs und Esel erhalten Heu, Blumen und Klee (Blatt 11r) und eine Mäusefamilie findet beim Nussschmaus das Christkind in einer Nussschale (Blatt 12r). Die Rahmungen zu diesen Binnenbildern greifen die Thematik auf und entwerfen mit in Schreibmeisterschnörkeln eingefügten Rüben, Radieschen, Würsten, Butterfässern und Heusicheln eine höchst originelle und humorvolle Variante der romantischen Arabeske. Dass die Zeichnungen Entwürfe zu derselben Geschichte darstellten, legt Blatt 14r, nahe, auf dem das Kind (Wendetraut) und das Christkind vereint sind und überdies auch ein großer Storch präsent ist.
Die vorgeschlagene Datierung des Albums auf 1856-1864 resultiert aus dem Zusammenhang mit einer für diesen Zeitraum gesicherten Arbeit, einem anlässlich der Geburt oder Taufe einer der Töchter Maximiliane oder Armgart von Arnims gezeichneten Titelblatt zu einer Gedichtsammlung. Die Rückseite des lose auf Albumblatt 2r einliegenden Kartons zeigt eine Vorzeichnung zu diesem mit Sicherheit um 1856-1864 zu datierenden Titelblatt (vgl. IV-1960-013, Nr. 16, Blatt 39).

Beschriftung/Aufschrift

Auf dem Spiegel vorne und hinten papiernes Etikett mit allseitig gezähntem Rand mit der Inventarnummer des FDH.

Markierungen

  • Wasserzeichen (Weiteres)
    Wz.: PIETRO MILI [A] NI FABRIANO

Material/Technik

Zeichenbuch mit geprägtem Lederrücken und mit einem mit marmoriertem Papier bezogenem Pappeinband. Darin enthalten 35 teils aquarellierte, teils mit rotem Farbstift oder mit der Feder übergangene Bleistiftzeichnungen, von denen 13 in das Album eingeklebt, 1 direkt auf die Albumseite gezeichnet und 21 auf lose einliegendem, festem Velinpapier ausgeführt sind. Letztere teils mit Zeichnungen und Skizzen auf der Vorder- sowie Rückseite.

Maße

Album in geschlossenem Zustand: 284 x 424 x 20 mm; Albumseite: 274 x 413 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Aus dem Besitz von Bettinas Tochter Armgart von Flemming geb. von Arnim (1821-1880). | Erworben 1960 aus dem Nachlass von deren Tochter Irene Forbes-Mosse geb. von Flemming (1864-1946), Chexbres (Kanton Waadt, Schweiz).

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

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