Album mit Erinnerungen an die Italienreise, die Maximiliane von Arnim auf Einladung ihres Vetters Louis Brentano (1811-1895) und seiner Frau Marie, geb. von Guaita (1815-1859) zwischen dem 19. Oktober 1851 und dem 25. Mai 1852 von Frankfurt am Main über die Schweiz, Ligurien und Florenz nach Rom und weiter bis nach Neapel, Sorrent und Paestum führte. Zu der neunköpfigen Reisegesellschaft gehörten die zehnjährige Tochter Marie Brentano sowie Georg Berna (1836-1865), Maries Sohn aus erster Ehe mit dem Frankfurter Seidenhändler Johann Anton Berna (1813-1836). Als Hauslehrer für Georg Berna war zudem ein Gymnasiallehrer, Dr. Anton Eberz, dabei, sowie eine Zofe, ein Hausdiener und eine Gouvernante (siehe auch das Skizzenbuch der Maxe von Arnim zu ebendieser Reise, III-15039, Nr. XI 3).
Das Album misst 213 x 175 mm, ist mit dunkelbraunem, gepresstem Leder überzogen und hat einen grünen Lederrücken. Insgesamt umfasst es 35 Albumblätter mit getrockneten Blumen, von denen die meisten mehr oder weniger kunstvoll auf der Seite arrangiert und eingeklebt sind - zwischen einigen wenigen Seiten liegen die getrockneten Blumen lose ein. Alle Pflanzen sind mit genauen topographischen Bezeichnungen ihrer Fundorte versehen, doch fehlen Datierungen. Dennoch erlaubt es das Album, die von der Reisegruppe besuchten Orte und Sehenswürdigkeiten zu rekonstruieren.
Zwei Reisetagebüchern von Februar-März 1852 bzw. März-April 1852 (Hs-28340,1 und 2) ist zu entnehmen, dass das Trocknen, Sortieren und Aufkleben der gesammelten Pflanzen zu den Beschäftigungen der Abendstunden zählte. Auch erhellen die Tagebücher schlaglichtartig einzelne Episoden der Reise, wie die Spazierfahrt nach Tivoli am 15. Februar 1852, bei der die auf Blatt 7 des Albums arrangierten Pflanzen - Veilchen, Anemonen sowie Frauenhaarfarn bzw. Venushaar (Adiantum) - gepflückt wurden.
In Maxes Album wird die Erinnerung an die besuchten Orte in der Form der dort gepflückten Pflanzen vielfältig ergänzt um kleine Zeichnungen, die besondere Ereignisse oder Bekanntschaften auf der Reise festhalten. Insgesamt 33 solcher großteils wohl eigenhändigen Gelegenheitszeichnungen stehen neben ganz typischen Hotelsouvenirs sowie "Ereignissouvenirs" wie der Einladungskarte zum Ball bei Fürst und Fürstin Torlonia am 18. Februar 1852. Kleine Briefchen wie eine Notiz des ehemaligen hannoverschen Legationsrat am Heiligen Stuhl, August Kestner (1777-1853), runden das Spektrum ab, so dass insgesamt weniger von einem reinen Herbarium als vielmehr von einem Souvenir-Album zu sprechen ist. NSt