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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-15959]
Skizzenbuch von unbekannter Hand, evtl. des Louis Thomassin, Einband vorne (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum (CC BY-NC-SA)
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Skizzenbuch von unbekannter Hand, evtl. des Louis Thomassin

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Beschreibung

Wohl in Paris entstandenes Skizzenbuch mit insgesamt 43 Bleistiftzeichnungen auf geripptem Büttenpapier. Neben einzelnen Aktzeichnungen (Blatt 1, 4) zeigt das Gros der Bleistiftzeichnungen Gemälde, die sie sich um 1800 in Paris befanden. Für insgesamt 14 Zeichnungen (vgl. Blatt 14, 15, 17, 20, 21, 23, 24, 25, 27, 31, 34, 35, 37, 42) lassen sich als Vorlagen Werke identifizieren, die bis heute zum Bestand des Pariser Louvre gehören, darunter Nicolas Poussins "Raub der Sabinerinnen" (Teilkopien auf Blatt 15, 34), Rubens" Medici-Zyklus (Teilkopien auf Blatt 17) oder Philips Wouwermans "Große Schlacht der Kavallerie und Infanterie" (Teilkopien auf Blatt 35 und 37); des Weiteren Werke von Pietro da Cortona (Blatt 20), Simone Cantarini (Blatt 21), Andrea Solario (Blatt 23) und Giulio Romano (Blatt 42). Andere Werke befanden sich lediglich vorübergehend, als Bestandteil des Musée Napoléon, in Paris, darunter Philips Wouwermans heute im Mauritshuis in den Haag befindliche Schlachtenszene (Teilkopien auf Blatt 5, 33 und 36), Correggios "Leda mit dem Schwan" (Teilkopien auf Blatt 16 und 19) sowie Raffaels "Porträt des Tommaso Inghirami" (Blatt 39) und Porträt Papst Leos X. (Blatt 29).
Da zudem auf dem vorderen Spiegel des Büchleins die Händlermarke einer Pariser Papeterie platziert ist, darf mit einiger Wahrscheinlichkeit von Paris als Herstellungsort des Skizzenbuchs ausgegangen werden. Der darauf erwähnte Händler "Niodot fils" war laut dem Guide Labreuche von 1788 bis 1806 aktiv und soll die Handlung in der 26, rue de Thionville um 1802 von dem Vorgänger Salmon übernommen zu haben (Niodot Fils | Guide Labreuche (guide-labreuche.com)), woraus für das vorliegende Skizzenbuch ein Entstehungsdatum nach 1802 resultieren würde. Die Kopien auf Blatt 16 und 19 können nicht vor 1806 ausgeführt worden sein, als das Bild nach Paris gebracht wurde. Schließlich lässt sich der Entstehungszeitraum einiger Kopien mit dem Abtransport der Werke 1815 nach hinten begrenzen.
Zu dem somit umrissenen zeitlichen Rahmen 1802-1815 passt die auf der Bezeichnung von 2 Blättern des Skizzenbuchs (Blatt 1 und 7) basierende Zuschreibung an Louis Thomassin. Thomassin war ein zwischen 1796 und 1810 in Paris tätiger Bildnismaler und Schüler des François-André Vincent. NSt

Beschriftung/Aufschrift

Bez. auf dem vorderen Außendeckel u. li. auf einer Klebemarke mit blau aufgedruckter, doppelter Rahmungslinie und gezähntem Rand: "Originale / Fasc. 42" (Feder in Schwarz). Bez. auf dem vorderen Spiegel o. li. auf der mit allseitiger Schmuckbordüre versehenen, aufgeklebten Händlermarke des Pariser Händlers Niodot Fils: "Rue de Th[i]onville, ci-devant Dauphine, nº. 26, / ancienne maison de Salmon, / AU GRIFFON, / NIODOT fils, marchand Papetier, tient les Papiers de / France, de Hollande, et autres, de toutes qualités; Couleurs; / Crayons pour le dessin, le lavis, etc. etc. - Il tient le dépôt / des vé[r]itables Crayons d" Isabey, de toutes les qualités, Papiers / vélins anglais superfins; Cartons tendus et apprétés, de toutes / grandeurs, pour dessiner à sa manière; idem, sur chassis et / stirators, etc.; Bordures dorées, et Cartons encadrés et dorés, / pour dessiner et laver; colle les Dessins, Gouaches, Pastels / de toutes façons; Principes de Dessin; Bordures dorées de / toutes mesures et dans tous les genres; tient en général [...?] / ce qui est relatif à la Papeterie. A PARIS [...]" (Radierung); darunter: "Schwantaler" (Bleistift); auf dem hinteren Spiegel o. li.: "2 Le f curé" (Feder in Braun); o.re.: "v. Dº pour" (Feder in Braun).

Material/Technik

Skizzenbuch im Hochformat, mit festem, braunem Pappeinband, der Rücken und die abgerundeten Ecken sind mit grünem Leder überzogen. Die Bindung besteht aus hellbraunem Garn. Darin 46 Blätter aus festem, geripptem Büttenpapier mit Bleistiftzeichnungen.

Maße

Skizzenbuch in geschlossenem Zustand: 273 x 217 x 20 mm; Skizzenbuch in geöffnetem Zustand: 273 x 430 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Unbekannt. Alter Bestand. Eingetragen 2019.

Links/Dokumente

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

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