Zweigeteilte Darstellung. Oben schweben sieben weibliche Heilige mit ihren Attributen und Spruchbändern mit ihren Namen. Unten ein nacktes Kindlein auf einem Bett aus Rosen und Veilchen liegend, darunter sieben Ammen im Reigen tanzend. Dazwischen Spruchband mit Versen (s. Bezeichnung), eingebunden in Ranke aus Hagebutten. Die Zeichnung lässt sich als ein persönliches Geschenk von Adolf und Alwine Schroedter an Armgart von Flemming, geb. von Arnim, anlässlich der Geburt oder der Taufe ihrer Tochter Irene (geb. 1864) lesen. Die Namen der weiblichen Heiligen im oberen Bildteil entsprechen dem vollständigen Namen des Kindes im Taufbuch: Anna Maria Magdalena Gisela Gabriele Irene Dovelille (Sieberg 2012, S. 121). Irenes Spitzname lautete Didiwipp, der seiner älteren Schwester Elisabeth "Mummedei", womit sich auch die Bezeichnung auf dem Untersatzkarton "Aus dem Märchen von Mumedei und Didiwipp", "Wie das Didiwipp zum Mumedei kam um mit / ihr das Märchen des Lebens zu spielen" biographisch als eine Anspielung auf die Geburt bzw. Taufe der Irene erklären lässt. Armgart von Flemming, geb. von Arnim lebte seit ihrer Hochzeit mit ihrem Ehemann in Karlsruhe, wo dieser preußischer Gesandter am Hof des Großherzogs von Baden war. Hier kultivierte sie ihre Malkunst weiter und wurde darin von dem Karlsruher Maler Adolf Schroedter und seiner Frau Alwine, die sich wie Armgart insbesondere auf die Blumen- und Arabeskenmalerei verlegt hatte, unterrichtet (Sieberg 2012, S. 97). Auch befreundete sie sich mit der Malerin, wovon das vorliegende Blatt beredtes Zeugnis gibt. NSt
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