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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-01471]
Illustration zu Friedrich Schillers "Don Carlos", 1. Akt, 5. Auftritt (Freies Deutsches Hochstift CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift (CC BY-NC-SA)
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Illustration zu Friedrich Schillers "Don Carlos", 1. Akt, 5. Auftritt

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Beschreibung

Im Garten der Sommerresidenz Aranjuez wirft Don Karlos sich vor der von ihm geliebten Elisabeth von Valois, die mit seinem Vater verheiratet ist, auf die Knie, die ihn, erschüttert über diesen Schritt, brüsk zurückweist ("Stehn Sie auf! Wir sind entdeckt. Mein Hof ist in der Nähe"). In dem theatralisch überzeichneten Kniefall findet die ganze Liebestollheit des Don Karlos ihren Ausdruck: "Ich steh" nicht auf - hier will ich ewig knien, / Auf diesem Platz will ich verzaubert liegen, / in dieser Stellung angewurzelt." Im Hintergrund der Marquis von Posa und die Marquisin von Mondecar. Für das Blatt griff Ramberg auf seine wohl früheste Illustration zu Schillers "Don Karlos", womöglich gar seine früheste Auseinandersetzung mit Schiller überhaupt, zurück, die in das Jahr seiner Bekanntschaft mit dem Schiller-Förderer Körner datiert (s. externe Bezüge). In dem Vergleich mit der frühen Version unseres Blattes offenbaren sich Überarbeitungen, so im linken Teil des Blattes, wo noch die Konstruktionslinien einer tonnengewölbten Architektur unter dem Blattwerk zu erkennen sind. Obwohl eine direkte Zusammenarbeit Rambergs mit Schiller zu Lebzeiten zwar wiederholt angestoßen wurde, sich aber nie realisierte, entwickelte sich Johann Heinrich Ramberg durch sein Illustrationsmonopol für das von ihm mitbegründete Taschenbuch "Minerva", seine Illustrationen für das Taschenbuch "Penelope", die insgesamt 24 Kupferstiche für die Cotta"sche Schiller-Gesamtausgabe (1822 - 1826) und die Supplementbände bei Vogel in Leipzig (1823) zum quantitativ wichtigsten Schiller-Illustrator des 19. Jahrhunderts. NSt

Beschriftung/Aufschrift

Bez. u. re.: "erfunden und in skicirter Manier / gezeichnet von J. H. Ramberg. Hannover 1798" (Feder in Schwarz). Verso bez. "vgl. Minerva 1810" (Bleistift)

Markierungen

  • Gestempelt (Mittig)
    Verso u. mittig violetter Stempel FDH

Vergleichsobjekte

Wiederholung nach: Johann Heinrich Ramberg, Illustration zu: Friedrich Schiller: "Don Carlos", 1. Akt, 5., 1791, Aquarell, 380 x 480 mm (Oval), Hannover, ehem. Kestner-Museum, Inv.-Nr. 1914,2
gleiches Motiv: Amadeus Wenzel Böhm nach Johann Heinrich Ramberg, Illustration zu: Friedrich Schiller: "Don Carlos", 1. Akt, 5., Kupferstich in: Minerva. Taschenbuch für das Jahr 1810, Leipzig 1810, nach S. 24

Material/Technik

Aquarell und Feder in Grau und Schwarz über Spuren von Bleistift, auf festem Zeichenkarton

Maße

Blatt: 354 x 455 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Im Besitz von Wilhelm von Donop, Detmold (1805-1865). | Aus dem Nachlass des Rechtsanwalts Runnenberg, Detmold (Wilhelm [?] Runnenberg, Lebensdaten unbekannt) veräußert 1901 bei Amsler und Ruthardt, Berlin. | Erworben 1901 bei Amsler und Ruthardt, Berlin (Kommissionär: Max Ziegert, Frankfurt am Main).

Literatur

  • Hennig, Mareike | Struck, Neela (Hgg.) (2022): Zeichnen im Zeitalter Goethes. Zeichnungen und Aquarelle aus dem Freien Deutschen Hochstift (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung). München, Abb. 9, S. 18 (Beitrag: Neela Struck)

Links/Dokumente

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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