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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-15167-034]
Der Wasserfall bei der Wassermühle auf der Höhe [Aus dem Stammbuch des Freiherrn von Berlepsch] (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum (CC BY-NC-SA)
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Der Wasserfall bei der Wassermühle auf der Höhe [Aus dem Stammbuch des Freiherrn von Berlepsch]

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Beschreibung

Aus dem Stammbuch des Freiherrn von Berlepsch. Am 18. Oktober 1831 trug sich Johann Wolfgang Goethe in das Stammbuch des Freiherrn Gottlob Günther von Berlepsch ein, das vornehmlich gezeichnete und teilweise gedruckte Beiträge von Künstlern, unter ihnen Caspar David Friedrich, Johann Christian Klengel und Johan Christian Clausen Dahl, enthält (vgl. III-15167). Goethes gezeichneter Beitrag entstand allerdings bereits deutlicher früher, laut der Bezeichnung bereits im März 1781, und zeigt die Kopie nach einer Radierung von Allaert van Everdingen (s. externe Bezüge), von der Goethe selbst ein Exemplar besaß. Oberhalb eines sich über Felsbrocken hinab ergießenden Baches steht eine hölzerne Wassermühle mit einem großen freistehenden Mühlrad. Vereinzelt treiben Baumstämme, die die Kraft des Wassers mitgerissen hat, im flacheren, sich beruhigenden Gewässer im Bildvordergrund. In sicherer Distanz sitzt am linken Bildrand ein Wanderer auf einem von Holzstämmen gestützten Plateau. Bäume rahmen und hinterfangen das Motiv, wobei die Landschaft des Originals ungeordneter und bedrohlicher anmutet. Trotz der offensichtlichen Bemühungen des Zeichners gelingt es ihm nicht, das in der holländischen Kunst beliebte Motiv von Mühle und Wasserlauf in eine die Bildfläche in Bewegung und somit in eine zeitliche Dimension versetzende Komposition zu übertragen. Das Motiv bleibt eigentümlich domestiziert und verhalten. Das Kopieren nach Vorlagen gehörte zum festen Kanon des Unterrichts an der Weimarer Zeichenschule, die Goethe um 1781 regelmäßig frequentierte. In dieser Zeit erwachte auch seine besondere Liebe zu Allaert van Everdingen (Vgl. ausführlich Maisak ²2001, Kat. 71, S. 108f.). NSt

Beschriftung/Aufschrift

Verso bez. mittig: "Goethe nach Ewerdingen / März 1781" (schwarze Kreide)

Markierungen

  • Wasserzeichen (Weiteres)
    Wz.: Buchstaben (unleserlich); Wz. Stammbuchdoppelblatt: J WHATMAN (H: 20, B: 128 mm)

Vergleichsobjekte

Vorbild ist: Allaert van Everdingen, Wasserfall bei der Wassermühle auf der Höhe, 1636 - 1675, Radierung, Kupferstich und Kaltnadel, 144 x 206 mm (Blatt), Zürich, Graphische Sammlung ETH Zürich, Inv.-Nr. D 5813

Material/Technik

Pinsel in verschiedenen Grautönen und Schwarz, stellenweise über Spuren von schwarzer Kreide, auf Vergépapier, ehem. eingelegt in ein Stammbuchdoppelblatt aus dünnem, querformatigem, mittig gefaltetem Velinpapier mit Goldschnitt

Maße

Blatt: 240 x 331 mm; Stammbuchdoppelblatt (zugeschlagen): 165 x 226 mm; Stammbuchdoppelblatt (aufgeschlagen): 165 x 452 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Aus dem Besitz von Freiherr Gottlob Günther von Berlepsch aus dem Hause Seebach (1786-1877). | 1907 bei C. G. Boerner Buchantiquariat Leipzig (Auktion zum 22.03.1907, Lot 1). | Erworben 1980 bei Sotheby's London.

Literatur

  • Hennig, Mareike | Struck, Neela (Hgg.) (2022): Zeichnen im Zeitalter Goethes. Zeichnungen und Aquarelle aus dem Freien Deutschen Hochstift (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 27.08.2022 - 06.11.2022). München, Kat. 23, S. 98 (Beitrag: Petra Maisak)
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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