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Herzogin de Beaufort (?) als Diana

Staatliche Schlösser und Gärten Hessen [1.1.314]
Herzogin de Beaufort (?) als Diana (Staatliche Schlösser und Gärten Hessen CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen / Susanne Danter (CC BY-NC-SA)
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Description

Umgeben von grünen Blättern, auf die Wurzeln eines Baumes gestützt und mit zwei Hunden an ihrer Seite sitzt die junge Frau an einem kleinen Wasserfall. Hinter ihr reißt das Dickicht auf und gibt den Blick frei auf eine Wasserfläche, vielleicht das Meer. Gegen den dunklen Hintergrund leuchtet die helle Haut der Dargestellten, die sich von den dunklen Bäumen abhebt. Sie ist im Dreiviertelprofil nach links dargestellt, ihr Blick ist mit einem leichten Lächeln direkt auf den Betrachter gerichtet. Locken umrahmen ihr Gesicht und fallen ihr über die Schulter. Auf dem Kopf trägt sie ein herzförmiges Schmuckstück an einem roten Band, das einzelne Locken umschließt und den Blick auf ihr Dekolleté lenkt. Die üppige Spitze, mit der das Unterkleid am Halsausschnitt und an den Ärmeln verziert ist, umrahmt das Dekolleté zusätzlich. Der feine Stoff lässt die linke Brustwarze durchscheinen und ein goldenes, mit Edelsteinen besetztes Mieder schmiegt sich um den weiblichen Körper. Eine Perlenkette windet sich von der Spitze um ein blau gefüttertes Obergewand aus silbernem Stoff mit goldbestickten Ornamenten, dass auch die rechte Brust freilässt und nur den rechten Arm im Ärmel verbirgt. Auf der anderen Seite ist ein Mantel mittels einer goldenen Brosche mit einem großen grünen Edelstein befestigt, der schwer am Stoff zieht. Ihr Gewand wird von einem Gürteltuch zusammengehalten, das sich mit dem roten Goldbrokat ihres Mantels um ihre Beine legt. Auf ihrem Schoß hält sie in ihrer linken Hand einen geschwungenen Bogen, und ihr Arm umfasst den Kopf eines ihrer beiden Hunde, die sie anblicken. Der zum Bogen gehörende Köcher mit den Pfeilen hängt neben ihr am linken Bildrand, unter dem die roten Blüten einer Blume zu sehen sind. Zwischen den Wurzeln und dem scheinbaren Hügel, auf dem die Dame sitzt, fließt das Wasser eines kleinen Wasserfalls, der die idyllische Atmosphäre des Gemäldes unterstreicht. Doch wer ist die Dame, die hier in der idealen Landschaft erotisch in Szene gesetzt wird?
Bei diesem querovalen Bildnis einer Dame mit Pfeil und Bogen handelt es sich um ein „Rollenporträt“. Dieser Bildnistyp erfreute sich bei den Damen des 17. und 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Er verbindet das reale Individuum mit der idealen Rolle - hier der antiken Jagdgöttin Diana - zu einer spannungsvollen symbolischen Einheit. Die mythologische Rolle erlaubte eine freizügigere Kleidung im antikisierenden Stil. Zusammen mit Details wie der lässigen Pose mit aufgestütztem Kopf, dem herzförmigen Diadem und dem direkten Blick auf den Betrachter changiert das Bild zwischen der schönen Jagdgöttin, die sich dem männlichen Blick verweigert, und dem Bild der Femme fatale, das eine verführerische weibliche Figur imaginiert, die durch ihre Attraktivität die Männer manipuliert. Das Bild zeigt somit eine männliche Perspektive in der Sexualisierung einer Frau unter der gewährten Freiheit des antiken Mythos. Ob es sich bei der Dargestellten tatsächlich um eine „Madame Beaufort“ handelt, wie im Schlossinventar des 19. Jahrhunderts zu lesen ist, bleibt jedoch unklar.

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

Width
127,7 cm
Height
95,0 cm

Literature

  • Helmut Börsch-Supan, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (1966): Höfische Bildnisse des Spätbarock (Ausstellung vom 15.9. bis 30.10.1966 im Schloß Charlottenburg). Berlin, S.72/73 mit Abb.
Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Object from: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) betreuen 48 historische Kulturdenkmale im Besitz des Landes Hessen: Schlösser, Burgen, Klöster,...

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