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Person/InstitutionAry Scheffer (1795-1858)x
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Grafik "Battle of Tolbiac"

Museum für Sepulkralkultur Grafische Sammlung [GS 1992/8]
Grafik "Battle of Tolbiac" (Museum für Sepulkralkultur CC BY)
Provenance/Rights: Museum für Sepulkralkultur / Ulrike Neurath (CC BY)
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Description

Das Blatt stellt gemäß der Überschrift "BATTLE OF TOLBIAC" eine Szene aus der Schlacht von Zülpich im Jahr 496 dar. Mittig sitzt Chlodwig auf seinem Pferd und streckt seinen linken Arm gen Himmel wie er auch seinen Blick gen Himmel richtet. Um ihn herum kämpfen Männer, etliche von ihnen befinden sich bereits am Boden und sterben bzw. sind tot. Die Darstellung wird rechts und links von je einem stilisierten dekorativen Ensemble, bestehend aus diversen Waffen wie auch einem Kampfschild, flankiert. Unter der Darstellung gibt es ebenfalls ein dekoratives bandförmiges Element, das sich aus Blattranken und einem Emblem (Wappen?) zusammensetzt. Direkt unter dem Bild links: „Ary Scheffer“, direkt unter dem Bild rechts: „A. Duncan“. Das Gemälde, das dem Stich als Vorlage diente, entstand um 1834, der Stich 1856.

Die Schlacht wurde zwischen den Rheinfranken unter Sigibert von Köln mit Hilfe der Salfranken unter Chlodwig I. (466-511) gegen die angreifenden Alemannen ausgetragen. Die Franken siegten über die Alemannen und vor allem Chlodwig I., der vielen heute als Begründer des Frankenreichs gilt, konnte durch die Schlacht seine Position bei den Rheinfranken stärken. Nach der Schlacht soll sich Chlodwig I. taufen haben lassen; er bekannte sich zum orthodoxen athanasischen Katholizismus, woraufhin sein Volk bzw. seine Anhänger mitkonvertierten.

Chlodwigs Hinwendung zu Gott wird in der Darstellung dadurch unterstrichen, dass er in der Bildmitte auf einem Pferd sitzend, seinen Blick nicht auf das Schlachtgetümmel vor sich richtet, sondern er nach hinten gen Himmel schaut. Zudem ist eine seiner Hände gen Himmel gestreckt, während die andere eine Axt hält, die in Richtung des Gegners zeigt. Es wirkt so, als wolle nicht nur er die Franken vorne rechts im Bild erfolgreich in und aus der Schlacht führen - einer von ihnen hält eine Flagge, ein zweiter einen Speer, ein dritter rappelt sich gerade wieder auf -, sondern als bitte er zusätzlich Gott für seinen Sieg zu intervenieren. Entsprechend bemerkt er auch nicht, dass der Franke vor ihm, der sein Pferd hält, von einem Pfeil getroffen zusammenbricht. Chlodwigs Hinwendung zu Gott wird ferner durch das Schwert symbolisiert, welches er seitlich an einem breiten Band trägt und das sogleich wie ein Kreuz aussieht. Darüber hinaus sind die dargestellten Personen so wiedergegeben, wie man sich Heiden in der Antike vorstellte: Alemannen wie Franken tragen Tuniken und Felle. Alemannen sind jedoch nicht wirklich eindeutig zu identifizieren. Der Fokus des Bildes liegt vielmehr auf der Darstellung der Franken unter Chlodwig I. Die Szene scheint darauf abzuzielen, die nationalistische Vorstellung von Chlodwig I. als christlichem Gründer des Frankenreiches und damit letztlich Frankreichs zu inszenieren und zu tradieren.

Kenntnis von dieser Schlacht haben wir durch Gregor von Tours (538-594). Der Austragungsort der Schlacht war möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze in Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile bezweifeln einige Historiker, dass Zülpich der Ort dieser Schlacht gewesen sein soll. Der von Gregor von Tours genannte Ort Tulbiac könne oder müsse sogar südlicher gelegen haben, da es so weit im Norden schlichtweg keine Alemannen gab. Selbst wenn mit Tulbiac Zülpich gemeint ist, bestehen erhebliche Zweifel, ob die Schlacht, in der die Franken einen entscheidenden Sieg gegen die Alemannen errangen und in dessen Folge Chlodwig sich taufen ließ, diejenige bei Zülpich war.

Material/Technique

Papier; Stahlstich

Measurements

19,5 x 26,5 cm (HxB)

Painted Painted
1834
Ary Scheffer
Printing plate produced Printing plate produced
1856
Andrew Duncan
1833 1858
Museum für Sepulkralkultur

Object from: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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