Zweiteilige künslterische Arbeit, die aus einem Teppich aus 1000 aschegeschwärzten Rosenblüten sowie vier Stahlplatten besteht. Die Stahlplatten bilden zusammengefügt eine rechteckige Vertiefung, wodurch ein Grab symbolisiert wird. "Rosenpathos" ist das künstlerische Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem gewaltsamen Tod.
Die Rose steht für die Liebe. "Páthos" bedeutet im ursprünglichen Wortsinn "Leid", "Schmerz", "Unglück", aber auch "Leidenschaft". Nach Aristoteles ist damit der emotionale Appell an eine Zuhörerschaft gemeint. Der Begriff "Rosenpathos" erhebt somit die Forderung, Leiden und Leidenschaft nicht verschämt, sondern mit Emphase vorzutragen.
Indem die Rosenblüten wie ausgebrannt und somit verloren gegangen wirken, scheint es, als sei auch die Leidenschaft verglüht. Gleichwohl wohnt den Blüten immer noch eine gewisse Schönheit inne. Diese ist beinahe ein Kontrast zur grausamen Gewissheit des Todes, worin auch ein gewisser Trost liegt: aller Schönheit ist immer auch das Vergängliche immanent. Diese Schönheit - das Positive - darf mit aller Leidenschaft dargestellt oder vorgetragen werden. Wichtig ist, dass aus jenem "Pathos" keine "pathetische" Ergriffenheit wird, denn eine solche wirkt wenig überzeugend und die zum Ausdruck gebrachte Auseinandersetzung mit dem (gewaltsamen) Tod käme einer Farce gleich.