Der Historiker und Politiker Friedrich Christoph Dahlmann (1785–1860), im damals schwedischen Wismar geboren, studierte Philologie und Geschichte in Kopenhagen, Halle und Dresden. 1812 erhielt er eine außerordentliche Professur für Geschichte in Kiel und 1829 den Ruf nach Göttingen, wo er als Vertreter der Universität am hannoverischen Verfassungsentwurf mitwirkte. Der 1837 gemeinsam mit sechs weiteren Professoren, den sog. »Göttinger Sieben«, eingelegte Protest gegen die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover hatte seine Amtsenthebung und die Landesverweisung zur Folge und gewann symbolische Bedeutung für die Freiheitsbewegung im Vormärz. 1842 erhielt Dahlmann einen Lehrstuhl für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften in Bonn und wandte sich im Vormärz der Politik zu. Er wurde Mitglied des Vorparlaments und nahm 1848 als ein Führer der kleindeutschen, gemäßigt liberalen Partei an der Frankfurter Nationalversammlung teil. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 213-214)
Friedrich Dahlmann ist im Bruststück, fast frontal dargestellt, nur der Kopf ist leicht nach rechts gedreht. Die Haare sind kurz geschnitten und aus der hohen Stirn gekämmt, auffallend sind die langen Koteletten. Er trägt eine dunkle Jacke mit weißem Hemd und schwarzem Stehkragen. Insgesamt ist die Kleidung und der Hintergrund in etwas flüchtiger Malweise wiedergegeben, das Gesicht jedoch ist fein und genau akzentuiert.