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Grafik "Das Grabmal des heil. Johann von Nepomuk in der Metropolitankirche zu St. Veit in Prag"

Museum für Sepulkralkultur Grafische Sammlung [GS 1979/458]
Grafik "Das Grabmal des heil. Johann von Nepomuk in der Metropolitankirche zu St. Veit in Prag" (Museum für Sepulkralkultur Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Museum für Sepulkralkultur (Public Domain Mark)
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Beschreibung

Kolorierter Kupferstich von V. Gottmann nach einer Vorlage von Jakob Ginzel (1792-1862). Das Hochgrab für Johannes von Nepomuk (um 1350-1393) im Prager Veitsdom ist in seiner dritten Version aus dem Jahr 1736 im Stil des Hochbarock aus schwarzem Marmor und Silber abgebildet.
Antonio Corradini (1688-1752) hatte ein Modell nach einer Zeichnung von Joseph Emanuel Fischer von Erlach (1693-1742) erstellt, das dann von dem Wiener Silbermeister Johann Joseph Würth (1706-1767) gegossen wurde. Vorgängerversionen hatten bereits um 1694 und 1721-25 bestanden, die dritte Version wurde anlässlich der Heiligsprechung Nepomuks 1729 von Kaiser Karl VI. in Auftrag gegeben.
Die Grabstätte wird von einem roten Stoffbaldachin überspannt, dessen vier Bahnen von Engeln gehalten werden. Zwei weitere Engel halten den Sarkophag des Heiligen empor, denn der Fund seiner Leiche war nicht vorgesehen und wurde als Wunder gewertet.
Die Engel knien auf einem Sockel, der die Karlsbrücke über die Moldau darstellt. In der Grafik ist innerhalb der hellen Fläche im Sockel das Relief des Brückensturzes zu erkennen, das den Tod Nepomuks nach seiner Verurteilung durch König Wenzel IV. (1361-1419) wiedergibt.
Der Sockel wird an den Ecken von vier Statuen der Kardinaltugenden ergänzt, die 1748 hinzugefügt wurden: Weisheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Tapferkeit. Auf dem Sarkophag steht die Statue des Heiligen, der ein Kruzifix in den Händen hält. Er trägt als Zeichen seines Ranges das halblange Cape, die Mozetta, aus Hermelinpelz, sein Birett liegt vor ihm am Boden.
Sein Heiligenschein besteht aus fünf Sternen, sie versinnbildlichen das lateinische Wort "tacui" mit seinen fünf Buchstaben, "ich habe geschwiegen". Damit wird auf den vorgeblichen Grund seiner Tötung angespielt: er hätte die Beichte der Königin nicht an ihren eifersüchtigen Mann König Wenzel IV. weitergeben wollen und dadurch das Beichtgeheimnis verteidigt, als dessen Schutzpatron er inzwischen gilt.
Vermutlich geht sein Tod jedoch auf machtpolitische Differenzen zwischen Klerus und König zurück. Seine Bestattung in einer Kirche galt als ein Affront gegen den König, der den Geistlichen durch Ertränken und damit ohne Grab beseitigt haben wollte.

Material/Technik

Papier / Kupferstich

Maße

37,1 x 27,8 cm

Literatur

  • Matsche, Frank (1976): Das Grabmal des hl. Johannes von Nepomuk im Prager Veitsdom, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 1976, Vol. 38, S. 92-122. Köln
Museum für Sepulkralkultur

Objekt aus: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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