Grafische Zusammenstellung einzelner Szenen anlässlich des Leichenbegängnisses des Malers und Dekorationskünstlers Hans Makart. Die Bildkomposition besteht aus vier Teilen, welche als Bildlegenden genau ausgewiesen sind. Im oberen Blattbereich prangt ein Porträt Makarts, gerahmt von einem Blumenkranz, in den eine Malerpalette integriert ist. Im linken Blattbereich ist der aufgebahrte Leichnam Makarts in dessen Atelier abgebildet. Zahlreiche Kerzen und Blumengestecke umgeben ihn. Im unteren linken Bildbereich ist Hans Makarts Wohnhaus wiedergegeben. Der rechte Bildbereich ist dem Bestattungszeremoniell Makarts gewidmet. Im Hintergrund ist die Karlskirche zu sehen, in die der mit einem Tuch bedeckte Sarg die Treppen hinaufgetragen wird. Viele Menschen haben sich rechts und links des Eingangs versammelt. Der Vordergrund ist ebenfalls von vielen Menschen gesäumt, die dem zur Kirche getragenen Sarg nachblicken. Aus dieser Menschenmenge ragt im Anschnitt die Leichenkutsche heraus, die mit einem Vierergespann an Pferden versehen ist. Der Kutscher auf seinem Kutschbock hält zwei Peitschen in seinen Händen. Über der Grafik stehen die Seitenzahlen „810“ (links) und „811“ (rechts). Unter der Grafik steht zentriert die Bildegende: „1. Makart’s Portrait. – 2. Leichenbegängniß bei der Karlskirche. – 3. Aufbahrung im Atelier. – 4. Makart’s Wohnhaus.“ Unter der Bildlegende steht zentriert der Titel: „Hans Makart‘s Todtenfeier in Wien. Originalzeichnung C. Lier. (S. 822)“. In der Grafik steht unten linksbündig die Signatur des Illustrators: „C. Lier“. Die doppelseitige Grafik wurde im Magazin "Ueber Land und Meer" publiziert und dort herausgetrennt.
Makart galt als ein Superstar seiner Zeit. Man spricht auch vom sog. Makartstil, welcher eine spezifische gründerzeitliche Innenausstattung mit viel Plüsch, imposantem Wandbehang, dunkler Vertäfelung und prächtigen Kronleuchtern bezeichnet. Auch wenn dieser Stil nach seinem Tod mitunter belächelt wurde, hat er doch so manchen Künstler/Maler, z.B. Gustav Klimt, beeinflusst. Werke Makarts sind heute in vielen Sammlungen vertreten, darunter die Neue Pinakothek in München oder auch das Museum of Fine Arts in Budapest.