Liegender Frauenakt und Raubkatze vor einer von Weinlaub und Reben gesäumten Höhle. Die nackte Frau liegt, dem Raubtier ebenso wie den Blicken des Betrachters schutzlos ausgeliefert, ohnmächtig oder trunken schlafend auf dem Rücken. Ihr zurückgesunkener Körper ruht in einem Bogen auf dem Rücken des Tieres, das seinerseits den Kopf wendet und der Schlafenden über die Brust leckt. Alle Bestandteile der Komposition sind Attribute des Weingottes Dionysos und weisen die Frau als Bacchantin aus. Zur dionysischen Sphäre passt auch die unverhohlene Erotik der Darstellung, die Bettine in ihre Korrespondenz mit Fürst Pückler eingebunden hat (vgl. Maisak 2010, S. 177f.). Die hier angegebene Datierung um 1832 orientiert sich an diesem schriftlichen Austausch. Anregungen für die Komposition könnten von Karl Friedrich Schinkel und Johann Heinrich Dannecker ausgegangen sein (Maisak 2010, S. 176f.). Das Motiv erscheint auch als Detail in der für das Goethe-Denkmal entstandenen Zeichnung Bacchus rettet Psyche aus dem dionysischen Taumel (III-13897-009).