Die Holzsohle dieses Schuhs (Schuhgröße 47) ist stark abgelaufen und unter dem Fußballen gebrochen. Der Schuh ist aus grobem, beigefarbenem Segeltuch gefertigt und mit einem feineren Futterstoff ausgestattet. Ein Ringbesatz aus Leder, eine nochmals verstärkte Vorderkappe und eiserne Beschläge an den Sohlenenden machten ihn einmal zu einer soliden, aber nicht unbedingt bequemen Fußbekleidung. Als Innensohle (Brandsohle) ist eine Pappsohle eingearbeitet. Das Obermaterial ist stark verschlissen und es fehlen größere Teile. So kann nicht erkannt werden, ob bzw. wie der Schuh verschlossen werden konnte. Die stark abgelaufene Hacke wurde mit einem Stück Autoreifen repariert und auch der Hinterriehmen wurd bereits mit einem Segeltuchflicken überzogen. An der Holzsohle finden sich Beton-Reste.
Dieser Holzschuh wurde auf der ersten Sohle des Kalischachtes Heiligenroda II/III (Springen) gefunden. Nach hier plante BMW Eisenach seit der zweiten Jahreshälfte 1944 die Produktion von Flugzeugmotoren auszulagern. Am 20. Januar 1945 kommandierte das KZ Buchenwald 500 Häftlinge für Planierungs- und Vorarbeiten für das sog. Bauvorhaben "Kalb" ab. Die Häftlinge blieben bis zum 3. April unter Tage und schliefen in primitiven Verschlägen in stillgelegten Grubenbauen. Dann wurden sie auf einen Todesmarsch zurück ins KZ geschickt, wo sie am 11. April von der 3. US-Army befreit wurden.