Stahlstich von C. Defet aus der Kunst-Anstalt des Österreichischen Lloyd. Eine junge Frau in der schwarzen Kleidung einer Trauernden kauert an einen Grabstein gelehnt auf einem Friedhof. Ihre Geste mit den gefalteten Händen und dem mit geschlossenen Augen angelehnten Kopf drückt Kummer und Erschöpfung aus. Vor ihr liegt, in eine schwarze Decke gehüllt, ein schlafendes Kleinkind, an ein verwittertes Grabzeichen gelehnt. Tod und neues Leben schließen den Kreis.
Ist die junge Frau zu spät nach Hause gekommen, um ihren toten Mann zu bestatten? Liegen dort ihre Eltern, denen sie das Enkelkind präsentieren wollte? Ist der alte Mann am Friedhofstor, der sich auf den Arm einer jungen Frau stützt, der Vater des oder der Verstorbenen? Selbst ein kleiner Hund, der sich der Trauernde nähert, darf nicht fehlen. Die Szene läßt Raum für Interpretationen und gibt den Betrachtenden die Möglichkeit, sie mit eigenen Phantasien zu füllen.
