Seekatz greift in seiner Allegorie einen seit dem Barock verbreiteten Bildtypus auf, der die Darstellung der Jahreszeiten ins Mythologische transponiert und mit antiken Göttergestalten verbindet, die entsprechende Attribute tragen: Der Frühling wird durch eine schwebende und Blumen gebende Venus vorgestellt, den Sommer personifiziert Ceres, die Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, mit einer Sichel, und dem Herbst entspricht Bacchus, der Gott des Weines, mit einem gefüllten Glas. Für den Winter steht schließlich Vulkan, der seine Hände an einem Kohlebecken wärmt.
Das Gemälde ähnelt durch die kreisförmige Komposition der Figuren, das lichte, pastellartige Kolorit und eine flüssige, teils skizzenhafte Malweise verschiedenen Historiendarstellungen von Seekatz, die um 1762 zu datieren sind. (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 274)
Werkverzeichnis: Emmerling 103