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Abendmahlskelch aus Ostpreußen

Werra-Kalibergbau-Museum Metallobjekte [00246]
Abendmahlskelch aus Ostpreußen (Werra-Kalibergbau-Museum, Heringen/W. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Werra-Kalibergbau-Museum, Heringen/W. / E. Büxel (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Der Abendmalkelch ist eine aufwändige Treibarbeit aus Kupfer, mit einem gegossenen Mittelteil das durch sechs markante, blaue Rautenflächen geprägt wird. Die Teile sind von unten miteinander verschaubt. Vermutlich war der Kelch ursprünglich einmal versilbert oder vergoldet, die Beschichtung ist jedoch durch Hitzeeinwirkung oder chemische Prozesse verloren gegangen und auch Fuß und Kelch haben durch mechanische Kräfte deutlich gelitten.
Der Fuß ist in Form eines Sechspasses gearbeitet und besitzt einen abgesetzten, angelöteten Standring. Von diesem setzen sich die sechs Wölbungen in eine nach oben schwingende Flächen fort, die sich zu einem Stiel formen. Am Übergang zwischen Standring und Fußteil sind in den sechs Winkeln kleine Blattornamete appliziert, auf den Flächen darüber ein kleines Kruzifix. Das gegossene, maßwerkbelegte Mittelteil nimmt die sechseckige Grundform auf und ist entlang einer waagerechten Symmetrieachse exakt gleich gearbeitet: ein sechseckiges Gesims geht über in kurze Sechsecksäulen, die dann in den filigran gearbeiteten mittigen Wulst führt. Hier treten sie sechs, mit blauem Emaille gefüllten Rauten strahlenartig hervor, in die Zwischenräume legen sich - von oben und unten - herzförmige Verzierungen mit jeweils drei eingeschriebenen Dreipassen. Auf den sechs leuchtendblauen Flächen sind die Buchstaben J E S V S sowie ein sog. Kruckenkreuz (Kreuz mit Querbalken) zu erkennen. Beim ersten Buchstaben ist das Emaille verloren.
Oberhalb des Mittelteils ist der Kelchteil angebracht - ein schlichter kegelförmiger Becher ohne erkennbare Verzierungen.
In welcher Kirche dieser Abendmalkelch einmal genutzt wurde, ist bislang nicht bekannt. Klar ist nur, dass sie mit anderen Objekten aus Ostpreußens Kirchen im Dezember 1944 angesichts der nährerückenden Roten Armee in Richtung Westen evakuiert wurden, um in der stillgelegten Kali-Schachtanlage Heiligenroda II im thüringischen Springen den Krieg unbeschadet zu überstehen. Nach Kriegsende wurden allerdings Teile dieses "Kirchenarchivs" geplündert, verbrannt oder verschüttet. 1992 konnten nur noch Fragmente geborgen werden, von denen vier Teile dem WKM als Dauerleihgaben überlassen wurden.

Material/Technik

Kupfer, Zinn, Emaille (Smalte) / getrieben, gelötet, emailliert

Maße

Höhe: 25,5 cm, Durchmesser (unten / oben): 16,5 cm / 13,5 cm, Gewicht: 680 g

Hergestellt Hergestellt
1500
Norddeutschland
Gefunden Gefunden
1992
Schacht Heiligenroda II/III (Springen II/III)
Verschollen Verschollen
1945
Schacht Heiligenroda II/III (Springen II/III)
1499 1994
Werra-Kalibergbau-Museum

Objekt aus: Werra-Kalibergbau-Museum

Das Museum ist derzeit wegen einer energetischen Sanierung des Museumsgebäudes geschlossen. Im Frühjahr wir es mit einer Sonderausstellung seinen...

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