Ein bocksbeiniger Satyr sitzt an einen Baum gefesselt auf dem Boden, vor ihm eine zerbrochene Amphore. Die Szene wird von dichtem Buschwerk hinterfangen. Die Anatomie des nackten Hybridwesens ist muskulös und folgt klassischen Vorbildern, die Schulterpartie erscheint leicht verzeichnet. Lips illustriert hier Salomon Gessners Idylle "Der zerbrochene Krug": "Ein ziegenfyssigter Faun lag unter einer Eiche in tiefem Schlaf ausgestreckt, und die jungen Hirten sahen ihn; wir wollen, sprachen sie, ihn vest an den Baum binden, und dann soll er uns fyr die Loslassung ein Lied singen. [...] Wo bin ich? so sprach der Faun, und gaehnte, und daehnte die Arme und die Ziegen-Fysse weit aus, wo bin ich? Wo ist meine Floete? Wo ist mein Krug? Ach, da liegen die Scherben vom schoensten Krug! Da ich gestern im Rausch hier sank, da hab ich ihn zerbrochen [...]", Salomon Gessners sämmtliche Schriften, Bd. II, Nachdruck der Ausgabe von 1762 Zürich 1972, S. 41.