Ein Liebespaar steht vor einem Feigenbaum, darüber der Sternenhimmel. Die Liebenden stehen aneinander gelehnt, der Arm des Mannes ruht schützend auf der Schulter der Frau, die die Arme vor der Brust verschränkt hält. In der linken Hand hält er eine Rohrflöte, an seinem Bein lehnt eine Leier. Beide Gestalten sind nackt, nur ein zarter Schleier umhüllt den Körper der Frau. Das Blatt ist eine Pauszeichnung nach einer Zeichnung, die Bettine Friedrich Wilhelm IV. am Neujahrstag 1844 als Geschenk durch Varnhagen von Ense und Alexander von Humboldt überbringen ließ, nachdem ihre vorangegangene Gabe, "Dies Buch gehört dem König", auf geteilte Resonanz gestoßen war. Das Liebespaar sei vor diesem Hintergrund allegorisch auf den König und seine Regierung zu beziehen, die weibliche Gestalt als das Volk oder Bettine als Vertreterin des Volks zu interpretieren (Petra Maisak). Allerdings wurde die kryptische Bildsprache Bettines, die hier mit der traditionellen christlichen Ikonographie von Adam und Eva arbeitet, wohl kaum verstanden, ja, war dem König nicht bewusst, dass es sich bei der "zarte[n], wunderschöne[n] Zeichnung" um eine Gabe Bettines handelte. Eine weitere Durchzeichnung des Motivs findet sich in dem "Album für Anastasie" mit der Bezeichnung "en reponce a la lettre de Mdme /de Circourt" (vgl. IV-1960-013, Nr. 7, Blatt 27r). In dem begleitenden Brief beschreibt Bettine das Thema als "zwei Liebende werden in ihrer / Abendunterhaltung von Gesang und Flöte unterbro / chen".