Schwarzes Schultertuch, das aufgrund seines einerseits mehrfarbigen und andererseits farbreduzierten eingestickten Blütenmusters als Freud- und Leidtuch zu identifizieren ist. Freud- und Leidtücher sind aus vielen Trachtengebieten bekannt. Sie waren so gearbeitet, dass man sie zu fröhlichen sowie zu traurigen Anlässen tragen konnte. Die Grundfarbe dieser quadratischen Tücher war Schwarz. Sie wiesen allerdings in zwei sich gegenüberliegenden Ecken Muster von gegensätzlicher Farbe auf, die entlang der Kanten ausliefen. Faltete man ein solches Tuch diagonal zu einem Dreieck, kam entweder die Seite mit dem bunten Muster oder die Seite mit dem weißen / eintönigen Muster zum Vorschein. Die weiß gemusterte Seite galt es beim Gang in die Kirche, an hohen kirchlichen Feiertagen und unbedingt während der Trauerzeit zu tragen. Zwei Längsseiten im Bereich des farbigen Musters waren meist auch mit einer Fransenborte verziert; hier besteht die Borte aus feinen, fast goldfarbenen Fransen.