Zwei übereinander angeordnete Skizzen geologischer Profile durch das Gebiet nördlich der Ilmenau, wobei sich das untere Profil als eine vereinfachte Darstellung des im oberen Profil dargelegten Sachverhaltes erweist. Die Darstellung zeigt die Gesteinsschichten am Hang neben dem Fluss Ilm auf und bezeichnet diese von oben nach unten mit "Kalk a - b Thon - Gips - c Sand, bunter - e Gyps - Porphyr".
Eine Analyse der Zeichnung durch Geologen (vgl. Corpus V Nr. 216, S. 92-94) hat ergeben, dass Goethe entweder zwei Teilstücke verschiedenen Maßstabs - nämlich ein nordöstliches Teilstück von Stadtilm (links) und ein südwestliches Teilstück bei Ilmenau (Sturmheide?) (rechts) - in einer Darstellung zusammengezogen hat, getrennt nur durch einen senkrechten Strich rechts der Bezeichnung "c Sand bunter". Die Alternative wäre, dass Goethe ein Profil der Gesteinsschichten bei Ilmenau darstellte, dabei aber die oberen Gips- und Kalkschichten falsch gedeutet hat.
Überdies wurde die Zeichnung in einen möglichen Zusammenhang mit dem Kupferschieferbergbau gestellt, worauf senkrechte Striche oder Doppelstriche im Gyps hindeuten.
Ein inhaltlicher Zusammenhang der Zeichnung besteht insbesondere mit der "Geschichte des Ilmenauischen Bergbaues" von Johann Carl Wilhelm Voigt, erschienen 1821, das ähnliche geologische Profile, u.a. für den Bereich des Johannisschachts sowie der Geologie von Roda aufweist. Das Blatt wurde in die Nähe dieser Publikation, um 1821, datiert. Die rückseitige, eigenhändige Bezeichnung mit einer Inhaltsangabe von Kunst und Altertum IV 1/2 (gedruckt 1823) verweist ebenfalls in die frühen 1820er Jahre. NSt