Lithografie von Wilhelm Krafft (um 1808-1865) als Genrebild mit memento-mori-Charakter, eventuell für eine Veröffentlichung der Düsseldorfer Malerschule.
Auf einem Friedhof, von dem neben einigen Grabmalen das Eingangstor und die Kirchenmauer zu sehen sind, sitzt ein alter, weißhaariger Mann am Rand eines frisch ausgehobenen Grabes. Er ist der Totengräber und erschöpft von der Arbeit und wischt sich mit einem weißen Tuch den Schweiß von der Stirn. Ein junger Mann, sein Helfer oder vielleicht auch sein Sohn, sitzt neben ihm, anteilnehmend vorgebeugt.
Der Blick des alten Mannes geht auf den Schädel, der vor ihm am Boden liegt. Dieser wird ihn daran erinnern, daß bald jemand ein Grab für ihn selbst ausheben wird, vielleicht der junge Mann neben ihm.
Auch die dritte Figur im Bild, ein kleines Mädchen, das über den Aushubhügel steigt und in das Grab schaut, erinnert daran, daß eine neue Generation bereit steht, um den Platz des alten Mannes einzunehmen. Damit wird der Titel zweideutig: Der Totengräber wird bald nicht nur nach seinem Tagwerk abends ausruhen können, sondern endgültig Ruhe finden am Ende seines Lebenswerkes.
Das Blatt ist am unteren Rand signiert, links unleserlich, rechts mit dem Künstlermonogramm "W.K.".
