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Norbert Wollheim Memorial Norbert Wollheim Memorial

Norbert Wollheim Memorial

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Erinnerungsort für die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Ausbeutungspolitik.

[ 3 Objects ]

Bildstele Norbert Wollheim

Die Bildstele ist Teil des Norbert Wollheim Memorials, einem Erinnerungsort für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung, die im Konzentrationslager Buna-Monowitz Zwangsarbeit für das Unternehmen IG Farben leisten mussten. Sie zeigt ein Foto Norbert Wollheims, nach dem das Memorial benannt wurde, im Jahr 1934 auf dem Schiff „Kong Haakon“. Das Foto ist im Rahmen einer Ferienfreizeit in Dänemark entstanden, die Norbert Wollheim im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Berlin organisierte, um jüdischen Kindern eine Ablenkung von der antisemitischen Stimmung in Deutschland zu bieten. Norbert Wollheim selbst wurde 1943 mit seiner Frau Rosa und ihrem dreijährigen Sohn Uriel nach Auschwitz deportiert. Er wurde zur Zwangsarbeit in das von den IG Farben errichtete Konzentrationslager Buna-Monowitz „selektiert“ und überlebte die Zwangsarbeit und die Räumung des Lagers vor der anrückenden Roten Armee im Januar 1945. Nach der Befreiung setzte er sich in mehreren Prozessen als Zeuge für die Ahndung des NS-Unrechts ein. Mit dem „Wollheim-Prozess“ erreichte er als Kläger nach einer langjährigen juristischen Auseinandersetzung mit den Anwälten der IG Farben 1957 eine Entschädigung der überlebenden ehemaligen Zwangsarbeiter. Sein Name steht daher stellvertretend für das Gedenken an alle Opfer von Verfolgung und Ausbeutung sowie ihren Kampf um Anerkennung und Entschädigung.

Norbert Wollheim-Pavillon

Der Pavillon ist seit 2008 ein zentrales Element des Norbert Wollheim Memorials, einem Erinnerungsort für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Zwangsarbeit. Er ist ein Ort des Gedenkens und Informierens über die Ausbeutung Tausender Menschen in dem von dem IG Farben-Konzern in Zusammenarbeit mit der SS errichteten Konzentrationslager Buna-Monowitz, einem Nebenlager von Auschwitz. Zwei Bildschirminstallationen bieten Informationen über die Geschichte des IG Farben-Konzerns, seine Rolle bei der Ausbeutung und Ermordung der Zwangsarbeiter in Buna-Monowitz und den Lageralltag in dem Konzentrationslager. Dabei stehen die Perspektive und das Leben der Zwangsarbeiter im Vordergrund. An einer Audio-Station können BesucherInnen Interviews von 24 Überlebenden ansehen, die die Biografie vor der Deportation, die Erfahrungen in Auschwitz und Buna-Monowitz und die Auseinandersetzung um Entschädigung durch die IG-Farben i. L. (Nachfolgeunternehmen) in den 1950er und 1960er Jahren thematisieren. Als Teil des so genannten IG Farben-Hauses, dem Hauptverwaltungssitz des ehemaligen IG Farben- Konzerns, wurde der Pavillon lange Zeit als Pforte genutzt. Der Gebäudekomplex wurde zwischen 1928 und 1931 nach Plänen des Architekten Hans Poelzig im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut. Die Nummer 107984 und ein Zitat des Überlebenden Norbert Wollheims wurden im Jahr 2008 bei der Entstehung des Erinnerungsortes über dem Eingang des Pavillons angebracht. Sie sollen zur weiteren Beschäftigung mit dem Leben Norbert Wollheims und seinem Kampf um Entschädigung für die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen anregen.

Norbert Wollheim Memorial

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Erinnerungsort für die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Ausbeutungspolitik. Es befindet sich auf dem Gelände vor dem IG Farben-Haus, in dem von 1931 bis 1945 die Zentralverwaltung des IG Farben-Konzerns untergebracht war. Das Memorial erinnert an die Menschen, die der Konzern von 1942 bis 1945 in seinem eigenen Konzentrationslager Buna-Monowitz in enger Zusammenarbeit mit der SS und dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz durch Zwangsarbeit ausbeutete. Dabei starben Schätzungen zufolge 30.000 Menschen. Das Memorial ist benannt nach Norbert Wollheim. Er war einer der wenigen Überlebenden des Lagers Buna-Monowitz und trug nach 1945 maßgeblich dazu bei, die IG Farben juristisch zur Verantwortung zu ziehen und Entschädigung für die Überlebenden zu erreichen. Der Erinnerungsort verbindet das Gedenken an die Opfer mit der Information über die Geschichte der IG Farben und besteht aus drei sich ergänzenden Teilen: 1. 13 Bildstelen zeigen Fotos von Opfern des Konzentrationslagers in unterschiedlichen Alltagssituationen vor der Deportation. Sie sind entlang von Baumgruppen auf der Grünfläche des IG Farben-Hauses angeordnet und bieten Raum für Reflexion und Gedenken 2. Die Website www.wollheim-memorial.de stellt als global zugänglicher Ort der Information ausführliche Informationen sowohl zur Geschichte der IG Farben und ihrer Rolle zur Zeit des Nationalsozialismus sowie in der Nachkriegszeit als auch über die Situation und die Biografie der Opfer der Verfolgungs- und Ausbeutungspolitik in Deutsch und Englisch dar. 3. Der Norbert Wollheim Pavillon südlich des IG Farben-Hauses bietet als Ort der „Information und des Gedenkens“ die Möglichkeit, sich direkt vor Ort an zwei Bildschirmen und einer Audiostation mit der Website und 24 lebensgeschichtlichen Interviews von Überlebenden zu beschäftigen.

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