Serienscheine Philippsthal (Werra), 1 Mark

Zum 1. Oktober 1921 gibt die Gemeindeverwaltung Philippsthal eine Serie von acht Notgeldscheinen mit dem Nennwert 'Eine Mark' heraus. Die doppelseitig bedruckten Scheine sind auf der Vorderseite einheitlich gestaltet, während die Rückseiten acht unterschiedliche Motive zeigen. Die Motivseite ist stets durch drei Rahmen gegliedert, wobei der mittlere etwa die doppelte Breite der beiden seitlichen hat. In der Mitte steht unten stets 'Philippsthal a. d. Werra', seitlich ist der Nennwert 'Eine Mark' angeführt. Oben erläutern auf allen Motivfeldern eine Beschriftung das Dargestellte. Beim ganzen Schein wird eine schnörkelreiche gotisierenden Frakturschrift verwendet. Das Motiv "Klosterkirche Kreuzberg. 1191." zeigt den Kirchenbau mit Chor, Seitenschiff und Turm von Nordosten her. Links ist vor blauem Grund 'St. Katharina" mit Schwert und Krone dargestellt. Der Gegenstand in ihrer Linken lässt sich nicht genau identifizieren - es ist jedoch kein Rad (das es üblicherweise sein sollte!). Rechts steht der 'Ritter v. Cryzeberr' in vollem Harnisch; in seiner Rechten ein Schwert, die Linke ruht auf einem weißen Schild mit dem Doppelkreuz. Die Vorderseite zeigt im oberen Bereich eine dunkelblaue Zone, die durch rechteckige, gelbe Rahmen dreigeteilt ist. Mittig steht in einem Medaillon das Wappen des Kurfürstentums Hessen-Kassel (1815-66). Im linken Feld steht unter dem Nennwert 'Eine Mark' ein Wappem mit Schlägel und Eisen-Symbol auf rotem und einem Schlangenstab auf weißem Grund, darunter der Text "Hier wohnt ein frei Geschlecht". Im rechten Feld steht unter dem Nennwert 'Eine Mark' das Doppelkreuz als Symbol des Hersfelder Klosters und darunter der Text "Standhaft und treu!". Die untere, gelbe Zone trägt den Schriftzug "Philippsthal" - daneben dreizeilig "an der Werra // am 1. Oktober 1921 // Der Gemeindevorstand".

Das Motiv "Klosterzerstörung im Bauernkriege 1525." zeigt im Hauptmotiv den ein Skelett mit der Sense über der Schulter auf einem klapprigen Gaul. Links steht im Profil ein 'Landsknecht" mit Schwert und Lanze, rechts ein frontal stehender 'Bauer' mit hohen Stiefeln und Mistgabel, der den Kopf nach links zum Tod hin gewendet hält. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)

Das Motiv "Schloßhofeinfahrt. 1685." zeigt im Hauptmotiv das Torbogenhaus des barocken landgräflichen Schlosses. Links davon ist sein Erbauer 'Landgraf Philipp' von Hessen-Philippsthal dargestellt, rechts der 'Burgvogt'. Beide tragen stolze Kleidung, Handschuhe und einen Hut in der Hand. Während der Landgraf seinen Degen hält, stützt sich der Burgvogt auf einen Stock. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)

Das Motiv "Deepskaller" zeigt im Hauptmotiv zwei Fachwerkhöfe und eine Obstbaumwiese in bergigem Gelände. Links ist ein hölzerner Webstuhl mit weißem Leintuch dargestellt, rechts ist 'Konrad Amhof', ein weißhaariger Mann in ärmlicher Kleidung mit einer Zigarre in der Hand dargestellt. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)

Das Motiv "Marktplatz. 1750." zeigt im Hauptmotiv ein barockes Gebäude am Marktplatz mit Walmdach und zwei Anbauten, dahinter erhebt sich der Höhenrücken oberhalb des Weinbergs. Das Motiv links zeigt den 'Marktbrunnen' mit Hahn und Eimer, rechts ist mit 'Ballspiel' überschrieben ein Mädchen zu sehen, dass mit hochgereckten Händen einen Ball fängt. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)

Das Motiv "Rathaus. 1913" zeigt im Hauptmotiv das Jugendstil-Rathaus in der Rathausstraße mit seiner imposanten Treppenanlage. Links symbolisieren Schwert und Waage die 'Justitia", rechts ist der schnauzbärtige 'Ortsdiener" mit Amtsmütze, Degen und Schelle dargestellt, der ein weißes Papier in seiner Rechten hochhält. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)

Das Motiv "Kaliwerke. 1905" zeigt im Hauptmotiv das Fördergerüst und die Schachthalle des Kaliwerkes Hattorf aus östlicher Richtung. Links ist eine Sicherheitsgrubenlampe als 'Grubenlicht' dargestellt, rechts ein pfeiferauchender 'Bergknappe' in Bergmannsuniform. Dieser hält in seiner Rechten einen langstieligen Hammer, in der Linken eine Carbid-Grubenlampe. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)

Das Motiv "Kursaal" zeigt die 1731 erbaute Orangerie mit dem Schloßteich im Vordergrund. In den 1920er Jahren wurde sie für den Kurbetrieb genutzt. Rechts ist 'Sanitas' als barfüßige Frau in weißem Kleid, Blumenkranz im Haar und in der linken Hand, rechts eine Wasserschale balancierend dargestellt. Links verläßt ein rauchender 'Genesener' mit schwungvollem Schritt nach links die Szene; er trägt einen Frack hebt seinen Zylinder und grüßt mit Blick über die Schulter. Detailbeschreibung siehe Inventarnummer 00084 (Objektnummer 97807)