Es handelt sich im weiteren Sinne um eine Gedenkbild, obgleich es vorrangig mit einem Gedenktext versehen ist, zugleich aber dekorative kalligraphische Elemente sowie zwei dreifach gewundene, auf das Papier aufgebrachte Haarschleifen enthält. Untergrund für den Papierbogen bildet Canvas. Am oberen Rand des Schriftstücks findet sich eine Widmung: „Emilie Gündel / geboren den 6. October. 1844. gestorben den 21. Septbr. 1863.“ Der sich darunter befindliche obere Teil des Papiers ist um den folgenden Text herum dekorativ ausgestaltet. Hier steht groß: „Werden Denn und Vergehen, ist / unser Loos.“ Links und rechts der zweiten Zeile hiervon befindet sich jeweils eine Haarschleife bestehend aus drei Schlaufen. Darunter steht in einer kleineren Schrift folgender Text: „Ach! So musstest Du uns schon verlassen / Und so kurz war Deines Daseins Traum? / Wie die Rosenknospen schnell erblassen, / Eh der Purpur färbet ihren Saum. / Ja zu gut, für diese Erde / Eilst Emilie Du! So früh von hier; / Engel riefen Dich: o! Komm und werde, / Sel’ger Gottesengel, auch wie wir.“ Unterhalb der Dekorativen Elemente findet sich zwei Texte, die von einem beidseitigen vertikalen Pfeil getrennt werden. Der linke Text lautet: „Du warst deiner Eltern Freude / Dein Herz das war so fromm u. gut, / Niemanden that’st du was zu leide / So wie es eine Christin thut. / Du warst unter meiner Pflege, / Während deiner Prüfungszeit, / Und wenn dein Schmerz sich einmal legte, / Verfielst du auch in Heiterkeit. / Doch du hast nun aus gelitten / Dein Geist ist im Allvatersreich, / Wo Er so viele Millionen, / Machet seinen Engeln gleich. / Gewidmet von Christiane Glaß.“ Der rechte Text hat folgenden Wortlaut: „Ruhe sanft du treue Seele, / In der Erden kühlen Räumen, / Kurz war die Laufbahn deines Wirkens / Doch that’st du keine Pflicht versäumen. / Gegen Eltern gegen Freunde, / War dein Herz so treu und gut, / Wie in Freuden, so im Leide, / Stand’st du da mit festem Muth,