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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-11756]
Die Nacht in der Hasenstadt [aus einem Album aus dem Besitz der Bettine-Töchter] (Freies Deutsches Hochstift CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift (CC BY-NC-SA)
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Die Nacht in der Hasenstadt [aus einem Album aus dem Besitz der Bettine-Töchter]

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Beschreibung

Ein Zug von Hasen zieht sich in mehreren Windungen über die linke und die untere Blatthälfte und erzählt als detaillreicher Bilderzug die Geschichte der Nacht in der Hasenstadt. Von oben nach unten: Gespenstergeschichte der Häsin, die kinderreiche Familie des Herrn Hase, der Dichter Hasenling bringt einen Hasengeist zu Papier, Nachtmusikanten bringen ein Ständchen und werden vom Vater der Angebeteten schlecht behandelt, diese entwischt mit ihrem Liebhaber und geht ungeachtet dessen Armut im Mondlicht spazieren, unten Schattenriss, Mord und eine Beerdigung. Der Hasenfries, zu dem sich ein Teilentwurf auf III-11748v erhalten hat, kann als typisch für die einfallsreichen, in der Tradition der Romantiker stehenden Bilder und Geschichten Gisela von Arnims betrachtet werden, in denen häufig Tiere die Handlungsträger*innen sind. Vielleicht in der Auseinandersetzung mit der Kunst Bettine von Arnims schuf Gisela von Arnim dabei wiederholt friesartige, zumeist humoristische Bilderzüge, die mitunter auch auf extremen Querformaten ausgeführt sind, so etwa die "Prozession im Regen in Teplitz" (IV-1960-013, Nr. 16, Blatt 30) oder die Befreiung der kleinen Cousine von einem Sofakissen (IV-1960-013, Nr. 5, Bild 12). NSt

Beschriftung/Aufschrift

Bez. o. re.: "Die Nacht in der Hasenstadt. / Oben erzählt die alte Häsin um Mitter- / nacht eine Gespenstergeschichte, darun- / ter liegt die Familie des Herrn Hase, die / bekanntlich sehr vielzählig ist, da ihn seine / Gattin alle Monat neu beschenkt, in nacht / tiefem Schlaf, nebenan der Dichter Ha- / senling sitzt brütend über einem neu- / en Roman, und erblickt einen Hasengeist, / den er augenblicklich zu Papier bringt, u. / damit die Hasenwelt in Schrecken setzt, / hierauf folgen die Nachtmusikanten, / die Fräulein Hasenöhrchen ein Ständchen / vorspielen, die der Papa Herr Hasenflug aber / sehr schlecht behandelt, da der junge Mann der / es bringt eine schlechte Partie ist, weil er nur / 6 gemeine Kohlköpfe im Vermögen hat, derweil / ist Fräulein Hasenöhrchen entwischt, und geht / mit ihrem Erkohrenen, ohne darüber nachzudenken / daß er sogar nur gelbe Rüben besitzt, spatzieren; / unten sind traurige nächtliche Scenen / die man sich selber erklären kann" (Feder in Braun); u. re. neben dem Hasenpaar: "Hasen[sonnet]" (Bleistift, zweiter Wortteil schwer zu entziffern); u. re. unter dem Hasen mit der Nachlaterne: "Gisel." (Feder in Braun); u. re.: "GvA" (Feder in Braun, monogrammiert); auf der Albumseite o. re.: "24" (Bleistift); o. re.: "Gisela v. Arnim" (Bleistift, um 90 Grad nach links gedreht)

Markierungen

  • Gestempelt (Weiteres)
    o. li. Prägestempel TURNBULLS / SUPERFINE / LONDON BOARD, darin zwei Greifen mit Wappenschild (Blindprägung)

Material/Technik

Feder in Braun über Bleistift auf elfenbeinfarbenem Zeichenkarton (Turnbull London), um 90 Grad nach links gedreht an den unteren Ecken auf Albumseite 24 montiert

Maße

Albumseite: 235 x 362 mm; Karton: 253 x 196 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
19. Jhdt. Armgart von Arnim, Maximiliane von Arnim, Gisela von Arnim, Claudine von Arnim
Bis 1915 Maria Gräfin Oriola (1845-1915), geb. Christ, Witwe von Waldemar Graf Oriola, Schloß Büdesheim, im Erbgang erhalten
1915 - ? Josephine von Buttlar (1861-1941), geb. Leisler, im Erbgang von ihrer Cousine Maria Christ erhalten
o.D. Maria Sommerhoff (1894-1988), geb. von Buttlar und ihre Schwester Cordelia von Buttlar, Schloss Büdesheim (Wetterau), von ihrer Mutter Josephine von Buttlar erhalten
Bis 10.1934 Mario Uzielli (1888-1973), Frankfurt [1]
Ab 10.1934 Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum, erworben bei Mario Uzielli, Frankfurt, für 60 RM [1]

[1] Inventarbuch des Freien Deutschen Hochstifts/Frankfurter Goethe-Museums

Provenienzbewertung:
Gelb: Es liegen keine Anhaltspunkte für einen verfolgungsbedingten Entzug in der Zeit des Nationalsozialismus vor.

Danksagung

Die systematische Provenienzerforschung wurde gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste 2019-2021.

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

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