Ein Zug von Hasen zieht sich in mehreren Windungen über die linke und die untere Blatthälfte und erzählt als detaillreicher Bilderzug die Geschichte der Nacht in der Hasenstadt. Von oben nach unten: Gespenstergeschichte der Häsin, die kinderreiche Familie des Herrn Hase, der Dichter Hasenling bringt einen Hasengeist zu Papier, Nachtmusikanten bringen ein Ständchen und werden vom Vater der Angebeteten schlecht behandelt, diese entwischt mit ihrem Liebhaber und geht ungeachtet dessen Armut im Mondlicht spazieren, unten Schattenriss, Mord und eine Beerdigung. Der Hasenfries, zu dem sich ein Teilentwurf auf III-11748v erhalten hat, kann als typisch für die einfallsreichen, in der Tradition der Romantiker stehenden Bilder und Geschichten Gisela von Arnims betrachtet werden, in denen häufig Tiere die Handlungsträger*innen sind. Vielleicht in der Auseinandersetzung mit der Kunst Bettine von Arnims schuf Gisela von Arnim dabei wiederholt friesartige, zumeist humoristische Bilderzüge, die mitunter auch auf extremen Querformaten ausgeführt sind, so etwa die "Prozession im Regen in Teplitz" (IV-1960-013, Nr. 16, Blatt 30) oder die Befreiung der kleinen Cousine von einem Sofakissen (IV-1960-013, Nr. 5, Bild 12). NSt