Umgeben vom Grün eines romantischen Parkes steht die Villa des Gutsverwalters der Domäne Fasanenhof. Das Gemälde des Kasseler Landschaftsmalers Julius Jung (1851 - 1928) zeigt das Gutshaus am Ende des 19. oder am Anfang des 20. Jahrhunderts, als der landwirtschaftliche Großbetrieb der Preußischen Domänenverwaltung unterstand.
Die Besitz- und Pachtverhältnisse des Geländes zwischen Kassel und Wolfsanger hatten über die Jahrhunderte immer wieder gewechselt. Auf dem Gebiet eines früheren Augustiner-Nonnenklosters gab es im 17. Jahrhundert einen landgräflichen Weingarten mit Fasanenhaus, was sich bis heute im Namen Fasanenhof widerspiegelt. Als "Fürstliche Meierei Fasanenhof" wurde dann nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) ein rechteckiger Gutshof mit Stallgebäuden angelegt. Dieser wurde wenige Jahre später der Kriegs- und Domänenkammer überlassen. In dessen Gärten soll es Maulbeerbäume und Weinstöcke gegeben haben. Die Domäne, die bis 1834 auf knapp 140 ha vergrößert wurde, diente dann im 19. Jahrhundert vor allem der Zuckerrüben- und Milchproduktion.
Diese landwirtschaftliche Nutzung endete, als die Stadt Kassel das Domänengelände im Jahr 1920 kaufte, um der städtischen Wohnungsnot durch den Bau von Einfamilienhäusern entgegenzuwirken. Eine Kleinsiedlung mit Dauergärten entstand und auch das Gutsgebäude wurde zu Wohnungen umgebaut. Beim Bombenangriff auf Kassel am 3.10.1943 wurden diese zerstört und deren Reste nach dem Krieg weiter abgebrochen. In den 1960er Jahren wurde an der Stelle des ehemaligen Gutshofes das Heinrich-Constantin Alten- und Pflegewohnheim gebaut, heute die Seniorenwohnanlage Fasanenhof.
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