Italienierin mit Kind, vor einem Bildstock am Wegesrand stehend. Um 90 Grad nach links gedreht. Für die vorliegende Zeichnung verwendete der in Berlin, München und Paris geschulte Historienmaler Carl Ludwig Friedrich Becker das sog. Papier Pellée, ein dickes Zeichenpapier mit weißer Grundierung und grauem Überzug, das samtige Tonwerte erlaubte und bei dem die Lichteffekte nicht durch den Auftrag von Weiß, sondern durch das Schaben erzeugt wurden. Es scheint um 1850 im Kreis der Berliner Künstler geläufig gewesen zu sein, wie die wiederholte Verwendung durch weitere Künstler im vorliegenden Album (vgl. III-14904-002, -013, -015) sowie im Umkreis der Bettine-Töchter (vgl. Inv.-Nr. III-11738, III-11750, III-11760, III-11764, III-13704) nahelegt. Carl Becker spezialisierte sich in der Folge auf eine historisierende Genremalerei, für die er vornehmlich italienische Motive etwa der venezianischen Renaissance oder der Rokokozeit in den Blick nahm. Becker war seit 1860 ordentliches Mitglied, seit 1862 Professor und seit 1882 Präsident der Berliner Akademie. NSt