1822 wurde Carl Schomburg (1791 – 1841), der bis heute als Vorkämpfer für Bürgerrechte und politische Emanzipation gilt, bereits im Alter von 30 Jahren als Stadtoberhaupt von Kassel vereidigt. Der überaus engagierte Bürgermeister überreichte 1830 gemeinsam mit einer Bürgerdelegation Kurfürst Wilhelm II. eine Petition, die eine liberale Verfassung für das Kurfürstentum forderte. Die 1831 in Kraft getretene Kurhessische Verfassung, an der Schomburg maßgeblich beteiligt war, schrieb das Mitbestimmungsrecht der Bevölkerung und liberale Grundrechte wie z. B. die Gleichheit vor dem Gesetz, die Religionsfreiheit und die Berufsfreiheit fest. Mit der kurhessischen Gemeindeordnung von 1834 wurde Schomburg der erste Oberbürgermeister Kassels.
Dieser Pokal wurde ihm höchstwahrscheinlich 1834 vom Magistrat überreicht, als die Amtszeit des damaligen Stadtrats nach der Verkündigung der neuen Stadt- und Gemeindeordnung auslief.
Er setzte sich entschieden für die sozialen, bildungspolitischen und kulturellen Belange der Stadt ein. Noch vor seinem 50sten Geburtstag starb Schomburg bei einem Erholungsaufenthalt in Thüringen. Sein Herz wurde zwanzig Jahre lang in einer Kapsel im Amtszimmer der nachfolgenden Kasseler Oberbürgermeister aufbewahrt, bevor es schließlich nach dem Tod seiner Ehefrau mit ihr begraben wurde.
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