PAUL = „Portable Aqua Unit for Lifesaving“
Dieser Rucksack dient zur Trinkwassererzeugung in Katastrophengebieten. Er ist eine Kasseler Erfindung – vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität Kassel unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. Franz-Bernd Frechen (geb. 1954).
Der Wasserfilter ist für den Einsatz in Not- und Katastrophensituationen entwickelt worden. Als Rucksack kann er notfalls zu Fuß zu den Einsatzorten gebracht werden. Erstmals kam er im März 2010 in Chile zur Verwendung. Seit September 2010 nahm die Verbreitung deutlich zu, sodass im April 2012 etwa 700 Exemplare in über 30 Ländern im Einsatz waren. "PAUL" wird neben dem Auswärtigen Amt von zahlreichen Organisationen in der humanitären Hilfe eingesetzt.
Zur Funktionsweise: Das Kernstück des Gerätes ist eine Membranfilter-Einheit. Nachdem das Gerät an seinem Bestimmungsort aufgestellt worden ist, wird es bei der Inbetriebnahme zunächst mit etwa 100 Litern Rohwasser aus Oberflächengewässern aufgefüllt. Nach einer Wartezeit von ein bis zwei Minuten fließt gefiltertes Wasser aus dem Ablaufschlauch. Während des Filtrierens muss laufend Rohwasser nachgefüllt werden.
Da die Standzeit der Membran zehn Jahre beträgt, belassen ihn Hilfsorganisationen nach einem Notfall oft auf Dauer vor Ort. Eine regelmäßige Wartung beziehungsweise Reinigung der Filter alle paar Monate ist jedoch empfohlen bzw. je nach Verschmutzungsgrad des Rohwassers notwendig; dabei wird der Wasserrucksack einmal komplett gefüllt und dann über den Bodenauslass entleert, um Sediment auszuspülen.
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