Vielfigurige allegorisch-mythologische Komposition mit Liebesthematik. Amor und Psyche stehen bzw. schweben als Aktfiguren über einer mit Weinlaub und Reben geschmückten Laube, in der ein weiterer Amor mit seinem Bogen zwei nackte Liebespaare ins Visier nimmt. Der für Bettine von Arnims Zeichnungen typische Umrisslinienstil sowie das Motiv der von Genien bevölkerten Laube verweisen auf das Vorbild Philipp Otto Runges, von dessen arabesker Zeitenfolge sich ein Exemplar in Bettines Besitz befand (Inv.-Nr. III-14219a-d). P. Maisak konnte mit Blick auf den Briefwechsel mit Karl Friedrich Schinkel nachweisen, dass Bettine diese mehrfach wiederholte Komposition als "Traum aus Faust" bezeichnete, womit eine für Bettines Kunst typische, frei assoziative Auseinandersetzung mit dem Gesang der Geister aus der Studierzimmer-Szene in Goethes Faust I angesprochen werde ("Schwindet, ihr dunkeln / Wölbungen droben! / [...] / Himmlische Söhne / Geistige Schöne, / Schwankende Beugung / Schwebet vorüber. / Sehnende Neigung / Folget hinüber; / [...] / Flatternde Bänder / [...] / Decken die Laube, / Wo sich fürs Leben / Tief in Gedanken, / Liebende geben. / Laube bei Laube! / Sprossende Ranken! / Lastende Traube." (Vers 1447-1505, zit. nach Maisak 2010, S. 169f.)). Aus zwei weiteren Erwähnungen des Motivs 1824, die Böhm 2018, Bd. 2, S. 45f. aufgezeigt hat, ergibt sich die hier angegebene Datierung um 1824.