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Text und Grafik "Von Bekümmernuß unnd Sorg im sterben / was eines Weib nach seinem Todt thun werde. CAP CXXVIII."

Museum für Sepulkralkultur Grafische Sammlung [GS 2007/4.80]
Text und Grafik "Von Bekümmernuß unnd Sorg im sterben / was eines Weib nach seinem Todt thun werde. CAP CXXVIII." (Museum für Sepulkralkultur CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Sepulkralkultur (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Ein Mann liegt auf seinem Sterbebett, ein Priester an seiner Seite, mit dem er angelegentlich zu sprechen scheint. Auf der anderen Bettseite steht der Tod, die Hände bereits besitzergreifend auf den Sterbenden gelegt. Es ist ein vielgestaltiger Tod, er hat Hahnenfüße, den Kopf einer Ratte, Insektenflügel, einen Schweif und Brüste ähnelt somit eher dem Teufel. Soll er den Sterbenden ins Fegefeuer holen? Vor der Tür steht die Frau des Sterbenden in Trauer, doch sie wird bereits umworben von einem anderen Mann.
Im zugehörigen althochdeutschen Text diskutieren die Stimme der Vernunft und die Stimme des Schmerzes die Situation des verheirateten Sterbenden. Die Vernunft ermahnt den Sterbenden, seine Frau ihren Weg gehen zu lassen und spricht dem Sterbenden Trost zu, der sich zusammengefasst auch in dem vierzeiliger Vers in lateinischer und althochdeutscher Sprache findet, der unter der Kapitelüberschrift steht: "Was kümmert dich umb frembdes Gut / Was dein Fraw nach deim sterben thut. / Da frag nicht mich / sie ist nicht dein / Lug wie dein Seel bey Gott mög seyn.".

Das Blatt stammt aus dem Buch "Trostspiegel in Glück und Unglück" von Francesco Petrarca (1304-1374), das vermutlich 1366 entstanden ist. Die Illustrationen stammen von einem unbekannten Künstler mit dem Anonymus "Petrarcameister", der ca. 1519/20 die 258 Holzschnitte zu diesem Buch anfertigte. Petrarcas Buch kann als einer der frühen "Ratgeber" verstanden werden, in dem Personifikationen wie Vernunft, Schmerz und Freude in Dialogen über Glück und Unglück diskutierten. Verbunden mit den großartigen Holzschnitten des Petrarcameisters wurde das "Trostbuch" ein begehrtes Werk und bis 1756 unzählige Male wiederaufgelegt.

Material/Technik

Papier / Holzschnitt

Maße

31,6 x 18 cm

Museum für Sepulkralkultur

Objekt aus: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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