1902 kehrte die Hugenottenfamilie der Malerin und Kunstpädagogin Berta Martin (1881 – 1961) aus dem niederschlesischen Bolesławiec nach Kassel zurück. Von 1902 bis 1906 studierte Berta Martin beim Dekorationsmaler Arno Weber (1867 – 1919) an der Kunstgewerbeschule Kassel. Anschließend arbeitete Martin als Lehrerin an Kasseler Mädchenschulen und ging weiterhin ihrer Leidenschaft für die Malerei nach. Bis zu ihrem Tod 1961 war sie künstlerisch tätig. Im Zuge vieler Reisen entstanden einige Aquarelle, z.B. von Südfrankreich oder Italien. Genauso stellte sie in ihren Aquarellen häufig das alte Stadtbild Kassels mit seinen Fachwerkhäusern, alten Gassen und Kirchen der Altstadt dar: So befinden sich neben dem hier gezeigten Werk auch Aquarelle vom Königsplatz, vom Herkules und vom Altmarkt in der Sammlung des Stadtmuseums.
Hier auf diesem Aquarell ist der Blick vom Schlossplatz auf den Renthof abgebildet. Links im Bild ist die Brüderkirche mit seinem kleinen, spitzen Turm zu sehen. Straßen und Dächer sind schneebedeckt.