Der Pavillon ist seit 2008 ein zentrales Element des Norbert Wollheim Memorials, einem Erinnerungsort für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Zwangsarbeit. Er ist ein Ort des Gedenkens und Informierens über die Ausbeutung Tausender Menschen in dem von dem IG Farben-Konzern in Zusammenarbeit mit der SS errichteten Konzentrationslager Buna-Monowitz, einem Nebenlager von Auschwitz. Zwei Bildschirminstallationen bieten Informationen über die Geschichte des IG Farben-Konzerns, seine Rolle bei der Ausbeutung und Ermordung der Zwangsarbeiter in Buna-Monowitz und den Lageralltag in dem Konzentrationslager. Dabei stehen die Perspektive und das Leben der Zwangsarbeiter im Vordergrund. An einer Audio-Station können BesucherInnen Interviews von 24 Überlebenden ansehen, die die Biografie vor der Deportation, die Erfahrungen in Auschwitz und Buna-Monowitz und die Auseinandersetzung um Entschädigung durch die IG-Farben i. L. (Nachfolgeunternehmen) in den 1950er und 1960er Jahren thematisieren.
Als Teil des so genannten IG Farben-Hauses, dem Hauptverwaltungssitz des ehemaligen IG Farben- Konzerns, wurde der Pavillon lange Zeit als Pforte genutzt. Der Gebäudekomplex wurde zwischen 1928 und 1931 nach Plänen des Architekten Hans Poelzig im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut. Die Nummer 107984 und ein Zitat des Überlebenden Norbert Wollheims wurden im Jahr 2008 bei der Entstehung des Erinnerungsortes über dem Eingang des Pavillons angebracht. Sie sollen zur weiteren Beschäftigung mit dem Leben Norbert Wollheims und seinem Kampf um Entschädigung für die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen anregen.