Das Porträt zeigt Marie Ernestine Eleonore Hupfeld, geb. Ihlée (1830 - 1892). Als Tochter von Johann Heinrich Ihlée und Christine Siebrecht wurde sie in Kassel geboren. Ihr Vater war Posamentierer und Fabrikant. Am 20.11.1854 heiratete Marie Ernestine Eleonore den Anwalt und Politiker Gustav Adolf Hupfeld. Über ihr Leben selbst ist wenig bekannt.
Gemalt wurde das Porträt von ihrer Tochter Marie Pischon, geb. Hupfeld, (1856 - 1928). Sie hatte Zeichnen und Malen bei ihrem Großvater Eduard Ihlée in Kassel und bei David Simonson in Dresden erlernt und malte vor allem Genrebilder und Porträts. Nach ihrer Heirat mit dem Kaufmann Carl Hugo Pischon (1841 - 1894) lebte sie in London, Düsseldorf und Berlin und bekam fünf Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes und nachdem sie dessen Druckknopf-Fabrik nicht weiterführen konnte, erlangte sie Erfolg mit ihren Porträts. Sie war von 1898 bis 1916 Mitglied im Verein der Künstlerinnen und Kunstfreunde zu Berlin und stellte 1901 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus. 1928 starb sie in Hamburg.
Das Gemälde wurde unter spektakulären Bedingungen gemeinsam mit dem Porträt von Gustav Adolf Hupfeld an das Stadtmuseum Kassel übergeben. Der Stifter transportierte es bei einer Flugstunde aus Südhessen zum Flughafen Calden und übergab es dort den Mitarbeiter*innen des Stadtmuseums.